Doris geht zum Markt
Am GSI entwickeltes Strahlungsmessgerät kann größeren Energiebereich abdecken.
Die Firmal RadPro bringt neuartige Dosimeter mit dem Namen Doris auf den Markt. Die von GSI-Mitarbeiter Georg Fehrenbacher und seinen Kollegen entwickelten Strahlungsmessgeräte können einen größeren Energiebereich messen als handelsübliche Geräte.
Abb.: Das Dosimeter Doris, entwickelt von GSI-Mitarbeitern (Bild: R. Hoischen, GSI)
„Diese Erfindung hat sich aus unserer Arbeit bei GSI ergeben“, sagt Georg Fehrenbacher, Sprecher des Entwicklerteams. „Es galt, folgendes Problem zu lösen: An der im Bau befindlichen Beschleunigeranlage FAIR werden wir mit verschiedenen Intensitäten arbeiten. Keines, der auf dem Markt erhältlichen Dosimeter, kann aber einen so großen Energiebereich abdecken“, sagt Fehrenbacher. Der Grund liegt in ihrer Bauart: Sie sind unterschiedlich stark abgeschirmt und so entweder nur für hoch- oder niederenergetische Strahlung empfindlich.
Abb.: Georg Fehrenbacher ist Sprecher des Entwickler-Teams. (Bild: G. Otto, GSI)
Dieses Problem lösten Fehrenbacher und seine Kollegen mit dem Dose Recording for Indoor and Outdoor Surveys. Es kann niederenergetische Strahlung von wenigen Kiloelektronvolt messen, aber auch höhere Energien bis etwa zehn Megaelektronvolt. Der Trick: unterteilte Detektorplättchen, die verschieden stark abgeschirmt sind und eine Software, die die Messdaten exakt verrechnet. „Bei Doris sind vier Detektorplättchen eingebaut, die von vorne und hinten sensitiv sind. Kupferscheiben schirmen jeweils die Hälfte der Plättchen ab. Die Verrechnung aller Werte liefert dann eine genaue Information über die Strahlung.“Die Erfindung hat zu zwei Patenten geführt, deren Entwicklung im Rahmen des Technologietransferprojekts finanziert wurde. Das eine betrifft die Rechentechnik und Software, das zweite den mechanischen Aufbau des Dosimeters. Das Dosimeter muss robust und einfach zu bedienen sein. Außerdem muss es der Witterung standhalten, da es auch draußen zum Einsatz kommen soll.
„Beim zweiten Patent haben wir eng mit der Abteilung Patente und Technologietransfer zusammengearbeitet“, erzählt Fehrenbacher. Eine Erfindervergütung gibt es für Fehrenbacher auch: „Der finanzielle Aspekt ist aber nicht die Motivation der Erfindung. Das ergibt sich aus unserem Job. Wir versuchen, Probleme zu lösen.“
GSI / CT