Dunkle Materie doch nicht so verklumpt?
Große Teleskop-Durchmusterung liefert gleichmäßigere Verteilung dunkler Materie als Satellitendaten.
Die Auswertung einer riesigen neuen Galaxien-
Abb.: Dunkle Materie in der Region der KiDS-Durchmusterung (Bild: Kilo-Degree Survey Collaboration / H. Hildebrandt & B. Giblin / ESO)
Unter der Leitung von Hendrik Hildebrandt vom Argelander-
Dank der ausgezeichneten Bildqualität des VST am Paranal und innovativer Computer-
Bei der kosmischen Scherung sind es nicht Galaxienhaufen, die das Licht verzerren, sondern großräumige Strukturen im Universum, was zu einem noch kleineren Effekt führt. Es sind sehr umfangreiche und tiefe Durchmusterungen wie KiDS erforderlich, um sicherzustellen, dass das sehr schwache Signal der kosmischen Scherung stark genug ist, um gemessen zu werden. Mit Hilfe dieses Effektes können Astronomen die Verteilung der Materie kartieren. Noch nie zuvor wurde eine so große Fläche des Himmels mit dieser Technik abgebildet.
Interessanterweise scheinen die Resultate ihrer Analyse nicht zu den Schlussfolgerungen zu passen, die sich aus den Ergebnissen des Planck-
Massimo Viola erklärt: „Das neueste Ergebnis zeigt, dass die dunkle Materie im kosmischen Netz, die etwa ein Viertel des Universums ausmacht, gleichmäßiger verteilt ist, als wir zuvor geglaubt haben.“ Dunkle Materie ist weiterhin nur schwer nachweisbar. Dass sie überhaupt existiert, lässt sich nur aus ihrer gravitativen Wirkung schließen. Derartige Untersuchungen sind gegenwärtig der beste Weg, um Form, Größe und Verteilung der unsichtbaren Materie zu bestimmen.
Das überraschende Forschungsergebnis hat auch Auswirkungen auf unser allgemeines Verständnis vom Universum und wie es sich in seiner fast 14 Milliarden Jahre währenden Geschichte entwickelt hat. Ein solch offenkundiger Widerspruch zu den neuesten Planck-
Hendrik Hildebrandt meint dazu: „Unsere Ergebnisse werden entscheidend dazu beitragen, die theoretischen Modelle weiterzuentwickeln, wie sich das Universum von seinem Ursprung bis heute entwickelt hat.“ Die KiDS-
Catherine Heymans von der University of Edinburgh in Großbritannien, die Ko-Leiterin der Studie, fügt hinzu: „Die Enträtselung dessen, was seit dem Urknall passiert ist, ist wahrlich eine Herausforderung, aber durch die weitere Erforschung des fernen Weltraums können wir uns ein Bild davon machen, wie sich unser modernes Universum entwickelt hat.“
„Wir sehen im Moment einen interessanten Widerspruch zu der Kosmologie des Planck-
MPIA / DE