Durchstimmbarer Terahertz-Laser
Oberflächenplasmonen in einer Graphenschicht ermöglichen Kontrolle über die Frequenz von Terahertz-Pulsen.
Terahertz-Laser emittieren elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen fünfzig und tausend Mikrometern. Anwendung finden sie in der Spektroskopie, für bildgebende Verfahren und bei der Analyse von heißen Plasmen wie in Fusionsreaktoren. Eine neue Methode, die Wellenlänge von Terahertz-Lasern kontrolliert zu verändern, fanden nun britische Forscher um Subhasish Chakraborty und den Nobelpreisträger und Graphen-Entdecker Konstantin Novoselov an der University of Manchester. Ihr Ansatz könnte zu einer breiteren Verwendung von Terahertz-Lasern für die Untersuchung biologischer Proben oder in photonischen Modulen führen.
Abb.: Terahertz-Laser: Dank einer Graphenschicht auf einem Wellenleiter lässt sich die Emission von Terahertz-Pulsen kontrolliert steuern. (Bild: U. Manchester)
„Diese Experimente ebnen den Weg für die Entwicklung einer neuen Generation von Terahertz-Halbleiter-Lasern“, sagt Chakraborty. Mit seinen Kollegen ging er von dem bereits bekannten Prinzip eines Quantenkaskadenlasers aus, der korrelierte Terahertz-Strahlung über Elektronenübergänge innerhalb eines Leitungsbands emittieren kann. Diesen aus Verbindungshalbleitern aufgebauten Laser ergänzten sie mit einem in unregelmäßigen Abständen mit Nanoschlitzen präparierten Wellenleiter, über den die Terahertz-Laserpulse ausgekoppelt werden können.
Auf diesen Wellenleiter legten die Forscher nun eine dünne Schicht aus Graphen. Diese Schicht aus nur einer Lage von Kohlenstoffatomen deckten die Physiker mit einem isolierenden Polymer ab. Elektrisch angeregt emittierte dieser Laser Terahertz-Pulse im Frequenzbereich knapp unter drei Terahertz. Wurde aber eine Steuerspannung von einem Volt an die Graphenschicht angelegt, dominierte die Emission bei etwa 2,95 THz. Die Intensitäten der anderen Frequenzen waren deutlich geringer.
Verantwortlich für diesen Effekt sind Oberflächenplasmonen in der Graphenschicht. Diese kollektiven Dichteschwankungen von Elektronen bilden sich in Abhängigkeit der Steuerspannung aus und führen zu der bevorzugten Emission von Terahertz-Pulsen einzelner Frequenzen. Damit belegten die Forscher, dass zweidimensionale Graphenschichten zur Frequenzkontrolle der emittierten Terahertz-Pulse geeignet sind. Weiter optimiert könnten mit dieser Methode Laser entwickelt werden, die besser als bisher für die Untersuchung biologischer Proben oder in Zukunft auch für den Aufbau optoelektronischer Systeme geeignet sein könnten.
Jan Oliver Löfken
Weitere Infos
Weitere Beiträge
RK