31.03.2016

Ein Auge für die Tiefen des Alls

Einigung über Vielkanal-Spektrograph MOSAIC am European Extremely Large Telescope.

Astrophysiker der Universität Göttingen sind an der Planung und Entwicklung eines modernen Vielkanal-Spektro­graphen für das europäische Riesen­teleskop E-ELT beteiligt. Die Projekt­partner – die Europäische Südstern­warte (ESO) und das MOSAIC-Konsortium – haben einen Vertrag über den ersten Schritt, eine so genannte Phase-A-Studie, unterzeichnet. In der Phase A wird über das konzeptionelle Design des Instruments entschieden. Das Konsortium umfasst Forschungs­einrichtungen aus fünf Ländern sowie sechs weitere assoziierte Partner. Der Spektrograph wird nach seiner Fertig­­stellung am E-ELT installiert. Das European Extremely Large Telescope wird derzeit in Chile gebaut und mit einem Haupt­spiegel­durchmesser von 39 Metern das größte optische Teleskop der Welt.

Abb.: Das geplante E-ELT in Chile, rechts oben die Darstellung des MOSAIC-Konzepts an einer Fokalstationen des Teleskops (Bild: ESO / MOSAIC-Konsortium)

MOSAIC stellt die weltweit führende Instrumentierung für zahlreiche Forschungs­themen in der modernen Astro­physik dar, von extra­solaren Planeten und dem Halo der Milch­straße über räumlich aufgelöste stellare Populationen in nahen Galaxien bis hin zu den ersten leuchtenden Objekten im frühen Universum. Beim MOSAIC-Instrument für das E-ELT handelt es sich um einen Vielkanal-Spektro­graphen mit hoher räumlicher Auflösung, der dazu beitragen soll, wichtige Fragen der Astro­physik und Kosmologie zu beantworten. Mit seiner Hilfe können Wissenschaftler die Entstehung der ersten Galaxien erforschen und klären, wie sich daraus die heute beobachteten großen Galaxien wie beispielsweise unsere Milch­straße bildeten. Sie können die Verteilung von dunkler und normaler Materie auf großen und kleinen Längen­skalen sowie über das ganze Alter des Universums studieren und der Astro­physik so neue Einblicke in die Physik von Galaxien jenseits der lokalen Gruppe bieten, das Zentrum der Milch­straße unter­suchen und die Entstehung und Entwicklung von extrasolaren Planeten studieren.

„MOSAIC ist bereits das zweite Instrument für das E-ELT, das mit Göttinger Beteiligung entwickelt wird“, erläutert der lokale Projekt­leiter Harald Nicklas vom Institut für Astro­physik der Universität Göttingen. Neben dem Spektro­graphen sind die Göttinger Astro­physiker an der Entwicklung der „First Light“-Kamera zur Inbetrieb­nahme des E-ELT beteiligt. „Im nun anstehenden Projekt werden wir die Zusammen­arbeit mit unserem Partner, dem Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, noch intensivieren.“

GAU / DE

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