Elektron-Loch-Collider
Terahertzpulse können wie ein Teilchenbeschleuniger für Quasiteilchen wirken.
Das Standardmodell der Elementarteilchen basiert auf Erkenntnissen, die Forscher mit Hilfe von Teilchenbeschleunigern und Kollisionsexperimenten gesammelt haben. Aufgrund der enormen Teilchenanzahl waren bislang allerdings vergleichbare Verfahren und Methoden zur Nutzung solcher Kollisionsexperimente für die Festkörperphysik unbekannt, obwohl viele moderne Technologien wesentlich davon abhängen, die strukturellen und elektronischen Eigenschaften von Festkörpern zu verstehen. Gleichwohl lässt sich in einem Festkörper die komplexe Wechselwirkung von Billionen über Billionen von Teilchen auf einzelne Objekte reduzieren, nämlich auf Quasiteilchen.
Abb.: Ein Elektron (blau) und ein Loch (rot) prallen in einem Wolframdiselenid-Kristall (Gitter) zusammen. Die dabei freiwerdende Energie entlädt sich in hochenergetischen Photonen. (Bild: F. Langer, U. Regensburg)
Einem Team von Physikern um Rupert Huber von der Universität Regensburg und Mackillo Kira von der Philipps-
Dieses Problem umgingen die Forscher mit Hilfe der Terahertz-
Die Experimente und Berechnungen der Forscher aus Regensburg, Marburg und Santa Barbara belegen, dass sich grundlegende Beschleunigerkonzepte aus der Teilchenphysik ebenso für Verfahren in der Festkörperphysik nutzen lassen. Die Experimente bieten neuartige Einblicke in die Eigenschaften von Quasiteilchen und könnten wesentlich zur Lösung einiger der größten Rätsel der modernen Physik wie etwa den Mechanismus der Hochtemperatursupraleitung beitragen.
U. Regensburg / DE