07.10.2009

Europas Halbleiterbranche fordert mehr Geld

Neben der Unterstützung von einzelnen Staaten oder der EU wünscht sich die Branche die Wahrnehmung als «Industrie von nationalem Interesse».

Neben der Unterstützung von einzelnen Staaten oder der EU wünscht sich die Branche die Wahrnehmung als «Industrie von nationalem Interesse».

Europas Halbleiterbranche hat mehr finanzielle Unterstützung von einzelnen Staaten oder der EU angemahnt. «Im Moment herrschen unfaire Bedingungen», sagte Heinz Kundert, Präsident des Branchenverbandes SEMI Europe, am Dienstag in Dresden, mit Blick auf Asien und die USA. Besonders die drei Zentren in Dresden, Grenoble (Frankreich) sowie das Dreieck Eindhoven, Leuven und Aachen bräuchten diese Unterstützung. Anderswo werde die Halbleiterindustrie als «Industrie von nationalem Interesse» wahrgenommen.

Der Halbleitermarkt wird 2009 laut einer Prognose von SEMI-Chef Stanley T. Myers um bis zu 20 Prozent schrumpfen. 2010 stehe aber eine Erholung bevor. «Wir sind optimistisch, dass wir wieder prosperieren werden», sagte Myers. Auch der Geschäftsführer des Branchenverbundes Silicon Saxony, Heinz-Martin Esser, sprach von ersten Anzeichen eines Aufschwungs der Halbleiterindustrie weltweit. Die in Sachsen ansässigen Branchengrößen Global Foundries und Infineon Technologies seien «sehr viel optimistischer als noch vor sechs Monaten», fügte er an. Sachsens Mikroelektronik zählt rund 200 Unternehmen mit etwa 20 000 Mitarbeitern.

Myers warnte gleichzeitig davor, alles auf die Karte der 450- Millimeter-Wafer zu setzen. Er sei skeptisch, was den Aufbau dieser neuen Technologie betreffe. Die Unternehmen hätten nicht genug Geld für dafür benötigte Investitionen. Die Produktion dürfte außerdem frühestens 2015 starten, prognostizierte er.

Ein Ende September von der EU veröffentlichtes Papier über eine Strategie zu modernen Schlüsseltechnologien wurde begrüßt. Allerdings habe die Branche bereits vor einem Jahr entsprechende Empfehlungen in Richtung Brüssel gegeben. «Europäische Politik muss sich von Industriepolitik zu Innovationspolitik wandeln», sagte Esser.

DPA


 KP

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