15.10.2018

Flatteranalyse in Echtzeit

Flugzeuge lassen sich künftig effizienter und zeit­sparen­der testen.

Der Flugzeughersteller Embraer, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raum­fahrt, das Nieder­län­dische Luft­fahrt­zentrum und die Deutsch-Nieder­län­dischen Wind­kanäle haben erfolg­reich eine neu­artige Methode zur Prüfung der Sicher­heit künftiger Flug­zeuge getestet. Dazu analy­sierten sie erst­mals in einem Wind­kanal-Experi­ment das Flatter-Ver­halten eines Flügels in Echt­zeit.

Abb.: Flügelmodell im Windkanal. (Bild: DNW-HST)

Flugzeuge sind Leichtbaukonstruktionen, die nicht starr, sondern elas­tisch sind. Künftige Flug­zeuge werden noch leichter und flexibler sein. Dadurch spielt das Auf­treten von Schwin­gungen eine zuneh­mende Rolle. Das komplexe Zusammen­spiel von elas­tischen Schwin­gungen eines Flug­zeugs hat Ein­fluss auf dessen Flug­eigen­schaften. Das bekann­teste aero­elas­tische Phäno­men ist das Flattern, bei dem die Schwin­gungen einer Flug­zeug­struktur so mit der um­strö­menden Luft in Wechsel­wirkung treten, dass sie sich immer weiter auf­schaukeln können. Damit das nicht passiert, müssen Flatter-Analysen durch­ge­führt werden, um kritische Flug­zu­stände zu ve­rmeiden.

Für den Versuch wurde ein sehr elastisches Flügel-Modell aus Fiber­glas gebaut, das sich stark durch­biegen lässt. Auf dieses wurden zahl­reiche Druck­sensoren und Dehnungs­mess­streifen ange­bracht, die Ver­for­mungen erfassen. Der Flügel wurde dann bei Geschwin­dig­keiten von Mach 0,7 und 0,9 um­strömt, wobei der Anstell­winkel ver­ändert wurde. Dabei beob­ach­teten die Forscher die Schwin­gungen des Modells und analy­sierten deren Frequenzen und Dämpfungs­maße. Die dabei anfal­lenden großen Daten­mengen konnten in der Ver­gangen­heit erst mit zeit­licher Ver­zöge­rung aus­ge­wertet werden. Eine vom DLR ent­wickelte effi­ziente Program­mie­rung erlaubte nun erst­mals, in Echt­zeit die Daten aus­zu­werten.

Dadurch ließ sich bereits während des Versuchs genau erkennen, welche Sicher­heits­abstände bis zum Flügel­flattern und damit zu einer möglichen Zer­störung des Modells bestehen. „Es handelt sich um eine neue Methode, um Flug­zeug-Flattern zu analy­sieren“, sagte Yves Govers vom DLR-Institut für Aero­elastik. Damit können auch künf­tige Flug­zeuge effi­zienter und zeit­spa­ren­der getestet werden.

DLR / RK

Content Ad

Auf der Suche nach dem besten Signal-Rausch-Verhältnis?

Auf der Suche nach dem besten Signal-Rausch-Verhältnis?

Bringen Sie Ihre Messungen auf ein neues Level - wie weltweit bereits mehr als 1000 Labore vor Ihnen. Der MFLI Lock-In Verstärker setzt Maßstäbe in der Signalanalyse und in einem herausragenden Signal-Rausch-Verhältnis.

Anbieter des Monats

SmarAct GmbH

SmarAct GmbH

Mit der Entwicklung und Produktion von marktführenden Lösungen im Bereich hochpräziser Positioniertechnik, Automatisierungslösungen und Metrologie begleitet die SmarAct Group ihre Kunden zuverlässig bei der Realisierung ihrer Ziele.

Meist gelesen

Themen