01.11.2018

Forschen wie die Großen

Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf eröffnet Schülerlabor DeltaX.

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) nahm am Dienstag, 30.Oktober, den neuen Labor­trakt des Schüler­labors DeltaX für 1,5MillionenEuro in Betrieb. Das symbolische Band durch­schnitten der sächsische Staats­minister für Kultus Christian Piwarz, der Unter­abteilungs­leiter für Groß­geräte und Grund­lagen­forschung im Bundes­ministerium für Bildung und Forschung, Volkmar Dietz, Ober­bürger­meister Dirk Hilbert und Roland Sauerbrey, wissen­schaftlicher Direktor des HZDR. Bei den anschließenden Labor­führungen stellten Schüler den über sechzig Gästen die neuenMöglich­keiten am DeltaX vor. Außerdem schloss das HZDR eine Kooperations­vereinbarung mit dem Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden ab.

Abb.: Laborrund­gang mit Politikern und Bildungs­experten im Schüler­labor DeltaX, Station Zellbiologie (Bild: HZDR / O. Killig)

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 hat sich das HZDR-Schüler­labor erfolg­reich als außer­schulischer Lern­ort im Bereich der natur­wissen­schaftlichen Bildung etabliert. Bislang standen vor allem Themen aus der Physik auf dem Programm. Mehr als 3000 Teil­nehmer jährlich nutzen die angebotenen Experimentier­tage. Der neue Labor­trakt mit seinem rund 175 Quadrat­meter großen Experimentier­saal bietet Platz für bis zu 32 Schüler und ihre Betreuer gleich­zeitig. Zwölf Abzugs-Arbeits­plätze dienen dem sicheren Hantieren mit Säuren und anderen Chemikalien, zum Arbeiten mit Zell­kulturen verfügt das DeltaX jetzt über zwei Steril-Werk­bänke. Damit sind erstmals auch Experimentier­programme aus Geo- und Umwelt­chemie, der Ressourcen­technologie oder zur Zell­biologie möglich.

„Insgesamt haben wir 1,5 Millionen Euro in Bau und Ausstattung investiert – die Nachwuchs­förderung liegt uns sehr am Herzen“, betonte Roland Sauerbrey. Am HZDR sollen junge Talente befähigt werden, sich selbst aktiv und kritisch mit Fragen zu Natur und Technik, Umwelt und Gesell­schaft auseinander­zusetzen. „In Dresden und Umgebung steht das Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium für eine heraus­ragende natur­wissen­schaftliche Bildung und Nachwuchs­förderung in diesem Bereich. Darum freuen wir uns besonders über die Kooperations­vereinbarung, die wir heute geschlossen haben“, so der wissen­schaftliche Direktor des HZDR.

„Es ist beeindruckend für mich zu sehen, mit welcher Begeisterung und auf welch hohem fachlichen und technischen Niveau hier im HZDR-Schüler­labor experimentiert wird", sagte Kultus­minister Christian Piwarz. „Das ist heute wichtiger denn je. Die Sachsen sind berühmt für ihren Erfinder­geist, wir haben eine große Tradition als Land der Ingenieure. Es liegt in unserer Hand, dafür zu sorgen, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Die Themen hier am DeltaX spannen einen gelungenen Bogen zwischen der Alltags­welt, aktuellen Fragen aus der Forschung am HZDR und dem Schul­unterricht“, zeigte sich der Minister überzeugt.

„Wir wollen Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig für die Fächer der Mathematik, Informatik, Natur­wissenschaften und Technik begeistern“, erklärte Volkmar Dietz vom BMBF. „Denn die wirt­schaftliche und technologische Leistungs­fähigkeit Deutschlands wird nicht zuletzt von innovations­starken Branchen bestimmt, für die diese Fächer eine wichtige Grundlage sind. Um möglichst viele Schülerinnen und Schüler hierfür zu interessieren, unterstützt das BMBF im Rahmen seiner institutionellen Förderung die Errichtung von Schüler­laboren an Forschungs­einrichtungen. Eines davon können wir heute am HZDR bewundern. Das Schülerlabor DeltaX ist eine Ergänzung zum Schul­unterricht, schafft eine Schnitt­stelle zwischen schulischer und beruflicher Ausbildung und leistet damit einen direkten Beitrag zur Nachwuchs­förderung.“

„Die Anbindung an das HZDR macht das DeltaX besonders attraktiv“, sagte Dresdens Ober­bürger­meister Dirk Hilbert. „Wir befinden uns hier in der größten außer­universitären Forschungs­einrichtung Sachsens. Das ist ein spannender Ort für unsere Schülerinnen und Schüler.“ Hilbert verwies auf die Unterstützung, die außer­schulische Lern­angebote von der Stadt Dresden erhalten. Beispiels­weise vermittelt eine von der Stadt­verwaltung betriebene Web­site den Schulen und Fach­lehr­kräften einen umfang­reichen Über­blick zu den verfügbaren Angeboten. „Es spricht für sich, dass das DeltaX auf Monate ausgebucht ist, obwohl Dresden mit einer großen Vielfalt an Schüler­laboren punkten kann“, so der Ober­bürger­meister.

Bis zu 200 Lehrer im aktiven Schuldienst bringen jedes Jahr in den vom DeltaX konzipierten und organisierten Weiterbildungs­veranstaltungen ihr Wissen und Können auf den neuesten Stand. Darüber hinaus ist das HZDR-Schüler­labor unmittelbar in die praktische Ausbildung von Lehr­amts-Studierenden der TU Dresden eingebunden: Hier können angehende Lehr­kräfte natur­wissen­schaftlicher Fächer Praktika, Semester- oder Master­arbeiten absolvieren. Auch eine Doktoranden­stelle zur Physik­didaktik soll kommendes Jahr am HZDR wieder neu besetzt werden.

HZDR / DE

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