Gebündelte Entwicklung des 3D-Drucks
Universität Bayreuth gründet neues Zentrum zur additiven Fertigung.
Die additive Fertigung per 3D-Druck gewinnt in allen Industriezweigen eine zentrale Bedeutung. Für die Erforschung, Weiterentwicklung und Nutzung dieser Technologie hat die Universität Bayreuth jetzt die Forschungsstelle Campus Additive – Innovationen (CA.I) gegründet. Die interdisziplinäre Vernetzung ist dabei in Deutschland einzigartig: Wissenschaftler aus fünf Fakultäten und mehr als zwanzig Lehrstühlen arbeiten gemeinsam an innovativen Lösungen und kooperieren mit Unternehmen im regionalen Umfeld, die im neuen Zentrum eine Anlaufstelle für alle Fragen zur additiven Fertigung finden werden.
„Die additive Fertigung wird in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft meistens durch die Brille eines Ingenieurs betrachtet. Doch nur wenn dieses Zukunftsfeld fächerübergreifend und zusammenhängend bearbeitet wird, können einzigartige und nachhaltige Innovationen von morgen mit und durch die additive Fertigung gelingen“, sagt Frank Döpper, Inhaber des Lehrstuhls Umweltgerechte Produktionstechnik an der Universität Bayreuth. Diesen Ansatz will die neue Forschungsstelle vorantreiben: Materialien, Technologien und Anwendungen der additiven Fertigung sowie Geschäftsmodelle sollen aus vielen Blickwinkeln interdisziplinär untersucht, entwickelt und optimiert werden. Gesellschaftliche Technikfolgen, auch auf internationaler Ebene, sollen dabei einbezogen werden.
„Unsere langjährigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Industriepartnern, insbesondere mit kleinen und mittleren Unternehmen, zeigen: Damit der Einstieg in die additive Fertigung zu einem nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg wird, ist es unabdingbar, von vornherein die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick zu nehmen – angefangen von der kundenorientierten Produktentwicklung über die Herstellungsprozesse bis zum Change Management und strategischen Management“, sagt Christian Bay vom Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik. „Die Universität Bayreuth zeichnet sich aus durch die Verknüpfung von Themenfeldern der Forschung und des Wissenstransfers, die andernorts strikt durch Fächer- und Fakultätsgrenzen getrennt sind. Dieser Leitgedanke wird durch den Campus Additive.Innovationen weiter mit Leben gefüllt, der sich als inter- und transdisziplinärer Think Tank versteht“, sagt Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth, das Profil der neuen Forschungsstelle.
Von den Natur- und Ingenieurwissenschaften über die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bis zu Sport- und Afrikawissenschaften werden hier verschiedenste Fachkompetenzen und Technologien zusammengeführt und weiter ausgebaut. Schwerpunkte sind dabei Design, Werkstoffe und Prozesse, Digitalisierung sowie Geschäftsmodelle und Rechtsfragen. Dadurch wächst auf dem Campus der Universität Bayreuth eine fächerübergreifende Exzellenz, die wegweisende Impulse für Innovationen in Forschung und Entwicklung setzen wird. Diese systematische Vernetzung technischer und nicht-technischer Fragestellungen und Kompetenzen auf dem Gebiet der additiven Fertigung ist schon heute in Deutschland einzigartig.
U. Bayreuth / JOL