Gegenkraft zur Coulomb-Explosion
Wasserstoffbrücken halten sechsfach positiv geladene Kationen-Cluster zusammen.
Erstmals ist es Wissenschaftlern gelungen, theoretisch nachzuweisen, dass sich stabile Hexamer-
Abb.: Ralf Ludwig von der Universität Rostock (Bild: U. Rostock / J. Tetzke)
„Wasserstoffbrücken sind sehr wichtig für unser Leben. Sie bestimmen die Struktur von Wasser, Proteinen und DNA“, erläutert Ludwig. Dass die relativ schwachen Bindungskräfte der Wasserstoffbrücken aber die stark abstoßenden Kräfte zwischen gleich geladenen Teilchen kompensieren und damit eine chemische „Coulomb-
In internationalen Kooperationen mit Yale und Houston in USA, Perth in Australien und Novosibirsk in Russland werden diese Cluster aus gleich geladenen Ionen mit unterschiedlichen experimentellen und theoretischen Methoden untersucht. Bevorzugt werden Kationen-
In einer theoretischen Untersuchung konnten die Rostocker Physikochemiker nun zeigen, dass verstärkte Wasserstoffbrücken eine hochkomplexe Ringstruktur aus sechs Kationen zusammenhalten können. Eine solches Hexamer ist sechsfach positiv geladen. „Das Strukturmotiv ähnelt Sechsringen, wie wir sie von Eis, Wasser und Alkoholen her kennen“, ergänzt Ludwig.
Auch wenn solch hochgeladene Cluster experimentell schwer nachzuweisen sind, so liefern die Berechnungen doch wichtige Hinweise für die Erzeugung und Charakterisierung solcher Cluster aus gleich geladenen Ionen. Ziel dieser Forschung ist es, mit solchen Hexamer-
U. Rostock / DE