Gestochen scharfe Radarbilder aus dem All
Die Satellitenbauer von EADS-Astrium in Friedrichshafen am Bodensee beginnen Anfang 2008 mit der weltweiten Vermarktung von Bildern des deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X.
Friedrichshafen (dpa) - Die Satellitenbauer von EADS-Astrium in Friedrichshafen am Bodensee beginnen Anfang 2008 mit der weltweiten Vermarktung von Bildern des deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X. Die Tochtergesellschaft Infoterra werde Aufnahmen mit einer Auflösung von bis zu einem Meter anbieten, kündigte Infoterra-Geschäftsführer Jörg Herrmann am Dienstagabend in Friedrichshafen an. TerraSAR-X, seit dem 15. Juni im All, ist der erste deutsche Satellit, der wissenschaftlich vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und zugleich kommerziell genutzt wird.
Zur Probe hat Infoterra beispielsweise bereits Bilder von den Überschwemmungen im vergangenen Sommer in Südengland an Versicherungen geliefert. Mithilfe der Daten, die TerraSAR-X unabhängig von Wetter und Wolken gewinnt, seien überschwemmte Wohn- und Geschäftshäuser kartiert worden. Der Satellit umrundet die Erde in einer Höhe von 514 Kilometern auf einer polaren Bahn. Die Anwendungen sind vielfältig. Die Bandbreite reicht von Kartierungen von land- oder forstwirtschaftlichen Flächen bis zur Überwachung von Leitungen und Anlagen etwa von Energiekonzernen. Verträge seien bereits mit 40 Kunden abgeschlossen worden, sagte Herrmann.
Von einer hervorragenden Auslastung und einer Fortsetzung des Aufwärtstrends im zu Ende gehenden Jahr sprach der Leiter des Astrium-Standortes Friedrichshafen, Uwe Minne. Genaue Zahlen nannte er nicht. Die Belegschaft sei um 62 auf 853 Mitarbeiter aufgestockt worden. Neuestes Projekt sei der Erdbeobachtungssatellit «Sentinel» («Wächter»). Für das erste Exemplar, das bis 2011 entstehen soll, entwickle und liefere Astrium das Radarinstrument. Für «Sentinel-2» sei der Standort am Bodensee als Hauptauftragnehmer ausgewählt worden.
Astrium, Tochtergesellschaft des Flugzeugbau- und Rüstungskonzerns EADS, hat in fünf europäischen Ländern insgesamt 12.000 Mitarbeiter.
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