10.12.2007

Heiße Phase auf Bali

Mit der Ankunft von fast 190 Ministern aus aller Welt beginnt in dieser Woche die heiße Phase der Weltklimakonferenz auf Bali.

Nusa Dua (dpa) - Mit der Ankunft von fast 190 Ministern aus aller Welt beginnt in dieser Woche die heiße Phase der Weltklimakonferenz auf Bali. Die Minister sollen am Freitag den Startschuss für Verhandlungen über einen neuen weltweiten Klimaschutzvertrag geben. Die Delegationen erwarten nach Angaben von Sonntag zum Abschluss der Konferenz eine Marathonsitzung mit schwierigen Verhandlungen. Dabei geht es nur darum, ein Mandat für künftige Verhandlungen zu formulieren. Der neue Vertrag soll erst 2009 unterschriftsreif sein und 2012 in Kraft treten. Umweltminister Sigmar Gabriel trifft am Dienstag ein.

Teilnehmer und Beobachter zogen nach der ersten Verhandlungswoche eine positive Halbzeitbilanz. «Die erste Woche hat konstruktive Beratungen gebracht», sagte der deutsche Delegationsleiter Karsten Sach aus dem Bundesumweltministerium. Der erste Entwurf für den geplanten Beschluss wurde schon am Samstag und damit ungewöhnlich früh verteilt. Darin wird auf eine frühere Empfehlung, die Treibhausgase in den Industrieländern bis 2020 um 25 bis 40 Prozent zu reduzieren, Bezug genommen. Die EU hätte gerne eine deutlichere Formulierung, die dies als klares Ziel ausgibt, die USA wollen die Passage ganz aus dem Text gestrichen haben. «Wir müssen ja nicht gleich zu Anfang diese Nummernspielchen spielen», sagte Delegationsleiter Harlan Watson.

Auch der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, äußerte sich aber optimistisch: «Ich bin sehr beeindruckt, wenn ich sehe, wie ernst alle die wissenschaftlichen Studien (zum Klimawandel) nehmen und wie ernst es allen damit ist, hier neue Verhandlungen zu starten.»

«Generell sind wir zufrieden», sagte Stephan Singer von der Umweltstiftung WWF. «Vor allem haben wir Bewegung bei den Entwicklungsländern gesehen, China, Brasilien und Südafrika. Sie haben deutlich gemacht, dass sie bereit sind, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.» Enttäuscht äußerte Singer sich, dass die Industrieländer noch nicht mehr Mittel für den Technologietransfer und die Anpassung der Entwicklungsländer an den Klimawandel bereitgestellt haben.

Klar ist nach Angaben von de Boer, dass Entwicklungs- und Schwellenländer keinerlei verbindliche Vorgaben für eigene Abbau- Ziele akzeptieren werden. Ihr Standpunkt ist, dass der Klimawandel von den Industrieländern verursacht wurde und sie ein Recht auf Entwicklung haben. Ziele für Entwicklungsländer hatte Kanada gefordert, dessen eigene CO2-Emissionen um 50 Prozent seit 1990 gestiegen sind. «Wir Europäer halten die kanadische Position nicht für zielführend», sagte Sach.

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