01.09.2011

Helmholtz-Allianz für Astroteilchenphysik erhält Förderzusage

Gutachtergremium spricht sich für Mittel in Höhe von knapp zehn Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren aus.

Die Helmholtz-Allianz für Astroteilchenphysik, die federführend durch das KIT Karlsruhe und stellvertretend durch das Kepler Center der Universität Tübingen geleitet wird, bindet neben den Helmholtz-Zentren KIT und Desy insgesamt 15 deutsche Universitäten, drei Max-Planck-Institute sowie zwei weitere externe Partner zu einem international sichtbaren Konsortium zusammen. Ein internationales Gutachtergremium hat sich einstimmig für eine Förderung  in Höhe von knapp zehn Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren ausgesprochen.

Abb.: Zwei Späher der Astroteilchenphysik – Magic I und II auf La Palma, Tscherenkow-Teleskope mit je fast 240 Quadratmeter Spiegelfläche. (Bild: R. Wagner, MPP)

Astroteilchenphysik ist ein junges, interdisziplinäres Forschungsfeld an den Schnittstellen von Astrophysik, Teilchenphysik, Astronomie und Kosmologie. Hier fließen Erkenntnisse über die größten und kleinsten Skalen zusammen, die in der Physik untersucht werden, das heißt von den Quarks zum Kosmos. Die Astroteilchentheorie sucht eine einheitliche Beschreibung der Ausbreitung und Messung von kosmischen Teilchen als Schlüssel zur Interpretation der Beobachtungsdaten und um ein Verständnis der Quellen der kosmischen Strahlung – die kosmischen Beschleuniger mit den höchsten Energien im Universum – sowie von Effekten der dunklen Materie. Das Forschungsthema Hochenergie-Universum untersucht die Zusammensetzung und Wechselwirkung der kosmischen Strahlung, entwirft neue Detektoren sowie große zukünftige Projekte. Breiten Raum nimmt die gemeinsame Analyse der Beobachtung-daten von geladenen Teilchen, Gammastrahlung und Neutrinos ein, die als „Multi-Messenger Astroteilchenphysik“ einen großen Fortschritt verspricht. Der dritte Bereich, Dunkles Universum, behandelt die Fortschritte bei der Suche nach Dunkler Materie.

Derzeit arbeiten rund 100 Wissenschaftler und 90 Doktoranden in der neuen Helmholtz-Allianz zusammen, in deren Rahmen außerdem eine Graduierten-Schule aufgebaut werden soll, um den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielt an das komplexe, interdisziplinäre Forschungsfeld heranzuführen. Partner der Allianz sind neben der Universität Tübingen und den Helmholtz-Zentren die Universitäten in Aachen, Berlin (HU), Bonn, Erlangen-Nürnberg, Hamburg, Mainz, Münster, Potsdam, Siegen, Würzburg und Wuppertal, sowie die TUs Dortmund, Dresden und München. Assoziierte Partner sind die Max-Planck-Institute für Kernphysik (MIPK) in Heidelberg, für Physik (MPP) sowie für extraterrestrische Physik (MPE) in München, außerdem das Institut AstroParticule et Cosmologie (APC) in Paris und das Kavli Institute for Cosmological Physics (KICP) der University of Chicago.

U. Tübingen / OD

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