Hessen führt Studiengebühren ein
Das Land Hessen legt das bisher für Studenten teuerste Studiengebührenmodell vor.
Hessen führt Studiengebühren ein
Wiesbaden (dpa) - Als weiteres unionsgeführtes Bundesland will Hessen von Herbst 2007 an mindestens 500 Euro Studiengebühren pro Semester verlangen. Das beschloss die Landesregierung am Freitag. Die zwölf Hochschulen des Landes sollen zudem «in Ausnahmefällen» für Zweitstudiengänge, Promotion sowie von den nicht aus der EU stammenden Ausländern sogar bis zu 1500 Euro pro Semester nehmen können. Von 2010 an soll diese Ausnahme-Regelung auch auf die neuen Master-Studiengänge ausgedehnt werden, die auf einem Bachelor-Abschluss aufbauen. Damit legt das Land Hessen das bisher für die Studenten teuerste Studiengebührenmodell vor.
Mit Einführung der Gebühren soll jeder Student ein Darlehen von 500 Euro pro Semester in Anspruch nehmen können und dies erst nach Abschluss zurückzahlen müssen. Kommt noch ein Bafög-Kredit hinzu, soll die Gesamtschuldenlast auf höchstens 17 000 Euro begrenzt werden. Zudem sind Gebührenbefreiungen vorgesehen, etwa für Studenten mit Kindern und für Studenten mit herausragenden Leistungen. SPD, Grüne und Studentenverbände kündigten schärfsten Widerstand an. Als einziges Bundesland hat Hessen in seiner Landesverfassung eine Vorschrift, wonach durch Gebühren niemand an Bildung gehindert werden darf. Alle unionsgeführten Bundesländer in Westdeutschland verfolgen inzwischen Gebührenpläne.