Hotspot Grönland
Langwieriger Prozess führte zur Bildung von Vulkanen in und um Grönland.
Vulkanische Aktivität konzentriert sich vor allem auf Zonen, an denen Erdplatten aufeinander treffen oder sich voneinander wegbewegen. Darüber hinaus gibt es Vulkane, die sich weit entfernt von Plattengrenzen befinden, sie lassen sich durch Hotspot-
Abb.: Künstlerische Darstellung des grönländischen Hotspot-Vulkanismus (Abbildung: A. Steinberger, ECUAD, Vancouver)
In Grönland und der Region des Nordatlantiks gibt es zahlreiche erloschene Vulkane aus der Zeit vor etwa sechzig Millionen Jahren. Sie sind nicht kettenförmig angeordnet, sondern über einen großen Bereich der dortigen nordamerikanischen und eurasischen Erdplatten verteilt, sehen also nicht nach Hotspot-
Anhand hochauflösender tomografischer Bildgebungsverfahren hat das Team einen Korridor aus ausgedünnter Lithosphäre – die die Erdkruste und den äußersten Teil des Erdmantels umfasst – ausfindig gemacht, der sich von Ost nach West quer über Zentral-
Steinberger: „Nachdem wir die Aktivität des Island-
Über ein neues Modell konnten die Forscher nachvollziehen, wie sich das aus dem Plume aufsteigende heiße Material aus dem Erdinneren in dem Korridor angesammelt und so die Lithosphäre vermutlich nach und nach – also schon vor neunzig Millionen Jahren beginnend – ausgedünnt hat. Steinberger: „Zusammen mit dem Prozess der nach Ost und West auseinanderdriftenden Platten des nordatlantischen Rückens und den Bewegungen im Erdinneren vermuten wir, dass die zunächst mächtige Lithosphäre im Verlauf der Jahrmillionen immer dünner wurde. Das führte schließlich vor etwa sechzig Millionen Jahren zum Ausbruch der Vulkane, die sich so an beiden Enden der Landmasse anordneten.“
GFZ / DE