31.08.2011

Hubble-Filme zeigen Jets junger Sterne

Astronomen haben Aufnahmen zweier Jahrzehnte zusammengefasst, die neues Licht auf die Entstehung von Sternen werfen.

Was Wissenschafler bisher im Standbild beobachteten, haben sie jetzt in bewegte Bilder übersetzt: Jets, die bei der Geburt junger Sterne entstehen. Eine internationale Kooperation unter der Leitung von Patrick Hartigan von der Rice University hat aus hochaufgelösten Aufnahmen der Materieströme dreier Sterne, die über 14 Jahre hinweg erstellt wurden, Animationen erzeugt. Die bewegten Bilder gewähren Einblick in Stern-Prozesse, die auf der Zeitskala weniger Jahre geschehen. Gewöhnlich ereignen sich stellare Prozesse in Zeiträumen, die ein Menschenleben überdauern.

Abb.: Astronomen haben Herbig Haro 47 und zwei andere junge Sterne mit Jets von 1994 bis 2008 mit dem Weltraumteleskop Hubble abgleichtet. (Bild: Nasa / Esa / P. Hartigan, Rice U.)

Die Aufnahmen stellen die Struktur der Jets, die bei der Entstehung von Sternen entlang der Rotationsachse der Akkretionsscheibe ausgestoßen werden, in bisher unbekannter Detailgenauigkeit dar. So konnten die Forscher Gasknoten beobachten, die heller werden und wieder abdunkeln, oder Kollisionen von langsamer und schneller ausgestoßenem Material. Daraus lassen sich Erkenntnisse über die späte Phase der Sternentstehung ableiten. Die genaue Ursache für das Auftreten der Jets ist Astronomen noch nicht bekannt.

Sterne entstehen, wenn Wolken kalten Wasserstoffs in sich zusammenstürzen. Durch Gravitation bildet sich eine rotierende Scheibe aus Gas und Staub um den jungen Stern, die immer mehr Material anzieht und aus der sich schließlich Planeten formen. Material, das von außen in den Stern stürzt, wird in Form von hochenergetischen Jets ausgestoßen. Die Jets erlöschen nach wenigen Millionen Jahren, sobald die Scheibe kein Material mehr enthält, das in den Stern stürzen kann. Die Jets, die die Forscher mit Hubble „gefilmt“ haben, besitzen eine Länge, die etwa dem Zehnfachen der Ausdehnung der Milchstraße entspricht und breiten sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 700.000 Kilometer pro Stunde aus.

Esa / PH

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