08.03.2018

Hyperloop Kapsel der ETH Zürich zieht in die zweite Finalrunde ein

Vakuumspezialist Leybold unterstützt Schweizer Swissloop-Team.

Ob der Mars noch zu Elon Musks Lebzeiten durch Raketen kolonisiert wird, mag man kritisch hinter­fragen. Bei der Revo­lution des Transport­wesens und der Vision, schnell große Distanzen auf dem Land­weg zu überwinden, befinden sich die Utopien des Tesla-­Gründers bereits in der Umset­zung. Und der Enthu­sias­mus, mit dem sich seine Mitar­beiter und Unter­stützer rund um den Globus an der Inno­vation mit dem klang­vollen Namen Hyper­loop beteiligen, spricht jedenfalls für die Anzie­hungs­kraft seiner Vorstel­lungen.

 

Abb.: Der Bau des Hyperloop Pods von Swissloop, einem Verein von rund 50 Studierenden der ETH Zürich und anderer Schweizer Hochschulen, wurde auch vom Kölner Vakuumspezialisten Leybold unterstützt.

 

Nicht zuletzt deshalb tüfteln Teams aus aller Welt seit 2015 an Proto­typen für die Hoch­ge­schwin­digkeits-­Kapseln. In diesen sollen in Zukunft Menschen mit etwa 1000 Stunden­kilometern durch auf 100 Pascal – ein Tausend­stel des Normal­drucks – eva­kuier­te Röhren reisen. Der Vakuum­tunnel redu­ziert dabei massiv den Luft­wider­stand und er­mög­licht somit ein ruhiges Fahren mit Ge­schwin­dig­keiten von bis zu 1.000 Stunden­kilo­metern. Zugleich bietet die Röhre, deren Durch­messer zwischen zwei und drei Metern liegen soll, aus­rei­chend Platz für Solar­paneele. Die Energie, die zur Aufrecht­erhaltung des Vakuums benötigt wird, kann über die Module gewon­nen werden, die sich auf der Ober­fläche der Vakuum­röhren befinden. So wird daraus ein energie­autarkes System, das nicht nur visio­när, sondern auch nach­haltig ist.

Bei dem Transfer der Rohr­post-­Idee auf den Personen­transport hat sich unter anderem ein Team aus Studenten von der ETH Zürich durchgesetzt. Die Designer, Physiker, Infor­matiker und Maschinen­bauer um den Swissloop CEO Luca Di Tizio konnten sich bei der „Hyper-­loop Pod Competition 2017“ gegen tausend andere Teams behaupten. Im Spät­sommer 2017 waren sie zunächst als eines von 27 aus ursprünglich 1200 Uni­versi­täts-­Teams ausge­wählt und von Elon Musk persönlich auf das SpaceX-Test-Gelände in Haw-­thorne, Los Angeles, ein­ge­laden worden. Dort durften sie den von ihnen eigens ent­wickel­ten Pod präsen­tieren.

Und der Erfolg spiegelt die Qualität ihrer Konzept-Idee wider: Die schnee­weiße Swissloop-­Kapsel belegte einen hervor­ragen­den dritten Platz. Angesichts der Platzie­rung überwog trotz kleiner Anlauf­schwierig­keiten bei allen Mit­glie­dern die Freude. Auch weil die Swiss-­loop--­Crew als erstes Team den Test-­lauf mit Kaltgas­antrieb wagte.

 

Abb.: Die weisse Transportkapsel ist rund 3,5 Meter lang und im Innern mit einem Kalt­gas­antrieb ausgestattet. (Bild: Swissloop)

 

Die Hartnäckigkeit und Motivation, mit der die ETH-Studenten in der Folge an weiteren Opti­mie­rungen arbeiteten, wurde jetzt erneut belohnt: Seit dem Februar 2018 steht fest: Swissloop ist offiziell für den erneuten Hyperloop Pod Wett­bewerb 2018 qualifiziert. Und auch dieser Contest steigt am SpaceX-Hauptsitz in Kali­fornien. Vom 15. bis 21. Juli 2018 wird Swissloop eng mit den Inge­nieuren von SpaceX und der Boring Company kooperieren, um die diesjährigen Pods zu validieren, und zu testen, ob der Swissloop-­Pod sicher durch die Vakuum­röhre gleitet. Das Finale, bei dem nur die besten Teams an den Start gehen, findet am 22. Juli 2018 statt.

 

„Wir freuen uns riesig über die Teilnah­men am Finale und möchten uns nochmals ganz herzlich für die Unter­stützung seitens der ETH Zürich und unserer Sponsoren bedanken“, sagt Swissloop CEO und ETH-Student Luca Di Tizio. Und auch der Sponsor und Vakuum­pionier Leybold, seit dem Beginn mit seinem Know-how am Hyper­loop-­Projekt beteiligt, zeigte sich erfreut über die Perfor­mance der Swissloop-Macher. Die Kölner Spezia­listen sehen großes Potential in der Techno­logie und sind überzeugt, mit ihrem Enga­ge­ment den Erfolg des Hyper­loop-­Projektes forcieren zu können. „Die Heraus­forderung, etwas grund­legend Neues zu schaffen, was die tradi­tionellen Trans­port­mittel revo­lutio­niert, motiviert uns dabei natürlich enorm“, unterstreicht der Leybold Geschäfts­führer, Johan Van der Eeken.

Leybold / LK

 

 

 

 

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