Kann Kernenergie zur Energiewende beitragen?
Welche Kosten und Schwierigkeiten mit der Nutzung der Kernenergie verbunden sind, ist Thema in der neuen „Physik in unserer Zeit“.
Axel Kleidon & Harald Lesch
Im Zuge der Energiewende wird die Energiegewinnung aus Kernkraft – durch Kernspaltung und zukünftig vielleicht durch Kernfusion – oft als Alternative oder Ergänzung zu erneuerbaren Energiequellen vorgeschlagen. Dabei gibt es heute bereits gute Gründe, warum die Stromerzeugung aus Kernenergie im Vergleich zu anderen Erzeugungsformen deutlich teurer ist, während die zunehmende Trockenheit im Zuge des Klimawandels die Versorgungssicherheit durch thermische Kraftwerke allgemein in Frage stellt. Für eine zukünftige Energieversorgung, die auf geringe Kosten und Versorgungssicherheit setzt, kann die Kernenergie deshalb wohl keine Rolle spielen.
Der gegenwärtige Umbau unseres Energiesystems setzt auf erneuerbare Energien, insbesondere Photovoltaik, Windenergie und Biomasse. Er braucht aber auch Speichertechnologien wie Pumpspeicherkraftwerke, Batterien oder chemische Speicher wie grünen Wasserstoff, um Unterschiede in Erzeugung und Verbrauch auszugleichen. Gelegentlich werden auch Kernenergie und Kernfusion als Alternative ins Spiel gebracht, insbesondere, weil sie die Grundlast decken sollen. Aber wie passt dies zusammen mit den variablen Quellen von Sonne und Wind? Ist es sinnvoll, wieder auf die Kernenergie zu setzen?
In unserem Beitrag in der aktuellen „Physik in unserer Zeit“ fokussieren wir uns auf ein paar wesentliche und objektive Gründe, die gegen Kernenergie und Kernfusion sprechen. Wir betrachten dabei vorrangig die Kosten, also das Ziel, ein möglichst günstiges Energiesystem der Zukunft zu schaffen, das frei von fossiler Energie ist. Aber auch die Verfügbarkeit von Wasser, das für die Kühlung von thermischen Kraftwerken gebraucht wird, ist entscheidend.
Bei der Kernenergie spielen häufig auch andere Ziele eine Rolle, etwa die militärische Nutzung – wie bei den bestehenden und potenziellen Atommächten –, oder das Ziel, sich unabhängig von Energieimporten aus dem Ausland zu machen, um nicht erpressbar zu werden – insbesondere in osteuropäischen Ländern. Letzteres Ziel können wir in Deutschland allerdings auch durch die Nutzung von Sonne und Wind erreichen.
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