13.08.2007

Jenoptik mit schwachem Halbjahr

Der Technologiekonzern Jenoptik sieht nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr seine Ertragsprognose für 2007 gefährdet.

Jena (dpa) - Der Technologiekonzern Jenoptik sieht nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr seine Ertragsprognose für 2007 gefährdet. Vor allem das schwache Abschneiden der Sensorik-Sparte, die kaum Großaufträge für ihre Blitzgeräte zur Verkehrsüberwachung erhielt, habe zu einem Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um fast ein Fünftel von 16,1 auf 13,1 Millionen Euro geführt, teilte die Jenoptik AG am Freitag mit. Der Konzerngewinn schrumpfte von 10,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 600 000 Euro und hielt sich damit nur knapp in den schwarzen Zahlen. Den drastischen Rückgang begründete der neue Vorstand, der seit Anfang Juli im Amt ist, mit Zinseffekten.

Das auf sein Optik-Geschäft geschrumpfte Jenaer Unternehmen nannte als neue EBIT-Prognose 32 bis 36 Millionen Euro. Das ursprüngliche Jahresziel von 38 bis 42 Millionen Euro sei nur noch mit positiven Sondereinflüsse wie der vorzeitigen Rückzahlung einer Anleihe oder einen Immobilienverkauf erreichbar. Die im TecDAX notierte Jenoptik- Aktie wurde nach Bekanntgabe der gesenkten Prognose an der Frankfurter Börse vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Danach stürzte sie um rund 15 Prozent auf 6,60 Euro ab, erholte sich dann etwas und notierte am Nachmittag bei 6,90 Euro.

Der inzwischen zum Haniel-Konzern gewechselte Ex-Vorstandschef Alexander von Witzleben hatte mehrfach angekündigt, dass das Konzernergebnis 2007 noch durch eine Hochzinsanleihe negativ beeinflusst wird. Sie soll im Herbst mit den Einnahmen von 143 Millionen Euro aus dem Verkauf der auf Fabrikbauten spezialisierten M+W Zander AG (Stuttgart) vorfristig zurückgezahlt werden. Der Verkauf der Konzerntochter führte 2006 zu einmaligen Zinserträgen.

Die Jenoptik-Gruppe verbuchte mit 3300 Beschäftigten im ersten Halbjahr beim Umsatz ein Plus von 12,8 Prozent auf 253,7 Millionen Euro. Dazu trugen alle Sparten sowie die übernommene französische Messtechnik-Firma Etamic bei. Etwa 60 Prozent der Erlöse wurden im Ausland erwirtschaftet. Der Vorstand bekräftigte das Umsatzziel mit Erlösen von 510 bis 535 Millionen Euro in diesem Jahr. «Die weitere Entwicklung der Sensorik-Sparte, die Umsätze zwischen 180 und 190 Millionen Euro anstrebt, hängt wesentlich von einer Belebung des Weltmarktes für Verkehrssicherheitstechnik ab», heißt es in der Mitteilung. Jenoptik gab den Auftragsbestand per Ende Juni mit 435,1 Millionen Euro an, die Eigenkapitalquote betrug 35 Prozent.

Der Konzern wird seit Juli von Michael Mertin geleitet, der vom Zeiss-Konzern kam. Finanzvorstand ist Frank Einhellinger, der seit mehr als zehn Jahren im Jenoptik-Controlling gearbeitet hat.

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