19.03.2025

Kaltes Plasma heilt Wunden

Tragbares Plasmagerät für die Behandlung von Hauterkrankungen und die Unterstützung der Wundheilung.

Forschende des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP) haben mit „MobiPlas“ ein neues tragbares Plasmagerät entwickelt, das die Anwendung von Kaltplasma in der Medizin in Zukunft noch flexibler macht. Durch seine kompakte Bauweise kann das Gerät mobil eingesetzt werden und bietet damit neue Möglichkeiten für die Behandlung von Hauterkrankungen und die Unterstützung der Wundheilung. Kaltplasma wird in der Medizin bereits erfolgreich zur Behandlung von Infektionen und schlecht heilenden Wunden eingesetzt. Die bisher zugelassenen Geräte sind jedoch meist an eine feste Strom- und Gasversorgung gebunden.

Abb.: Das Plasmagerät MobiPlas soll zur mobilen Wundbehandlung dienen....
Abb.: Das Plasmagerät MobiPlas soll zur mobilen Wundbehandlung dienen. Kaltplasma wird in der Medizin vorwiegend bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt.
Quelle: INP

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 „MobiPlas ist so konzipiert, dass es einfach transportiert und flexibel genutzt werden kann. Es benötigt weder eine stationäre Stromversorgung noch eine feste Gaszufuhr, außerdem ist es kompakt, robust und sehr einfach zu bedienen. Dadurch könnte es künftig beispielsweise in der ambulanten Behandlung zum Einsatz kommen“, sagt Robert Bansemer, Leiter der Abteilung Plasmaquellen. Das Gerät arbeitet mit Argon als Trägergas und besitzt einen wiederbefüllbaren Stahltank, ähnlich wie ein Paintball-Gaskanister. Damit kann MobiPlas für bis zu zehn Minuten autonom betrieben werden, was für übliche Wundbehandlungen ausreicht. Die Stromversorgung erfolgt über eine mobile Powerbank. Eine integrierte Steuereinheit regelt die Hochspannungserzeugung und den Gasfluss vollautomatisch.

Die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Geräts wurden gemäß einem offiziellen Standard für medizinische Plasmageräte geprüft. Die Ozonwerte blieben bei einem Abstand von mehr als zwanzig Zentimeter unter den zulässigen Grenzwerten. Die Temperatur an der Spitze des Plasmajets erreichte maximal vierzig Grad Celsius und ist damit für die medizinische Anwendung geeignet. Die gemessenen elektrischen Ströme, die auf den Patienten übergehen könnten, lagen weit unter dem festgelegten Sicherheitsgrenzwert. 

Während der Tests am ersten Prototyp traten gelegentliche Stromschwankungen auf, verursacht durch die Erwärmung eines Bauteils in der Stromversorgung. Zur Optimierung der Betriebseigenschaften wurden hierfür Lösungsansätze entwickelt. „Aufgrund seiner kompakten Bauweise, der sicheren Betriebsparameter und der einfachen Handhabung ist das neue MobiPlas-System sehr vielversprechend für die kommerzielle Nutzung bei mobilen medizinischen Einsätzen. Wir arbeiten weiter daran, das Gerät zu optimieren und einen Partner für die medizinische Zulassung zu finden“, sagt Bansemer.

INP / JOL

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