Kernphysik grenzt Modelle der dunklen Materie ein
Unsicherheiten der Wechselwirkung zwischen Higgs-Boson und Atomkernen reduziert.
Astrophysikalische Beobachtungen zeigen, dass die sichtbare Materie nur einen kleinen Teil der gesamten Materie des Universums ausmacht. Die verbleibenden achtzig Prozent werden als „dunkle Materie“ bezeichnet, da sie sich einer direkten Beobachtung bis heute entziehen. Trotzdem gibt es eine Vielzahl von Modellen für die dunkle Materie, die man in Laborexperimenten überprüfen kann, da dort die direkte Wechselwirkung zwischen dunkler und gewöhnlicher Materie Spuren hinterlassen sollte.
Abb.: Der XENON1T-Detektor im Gran-
Ein solches Experiment ist XENON1T in Italien, bei dem in einem Untergrundlabor, gut abgeschirmt vor kosmischer Hintergrundstrahlung, nach den Teilchen der dunklen Materie gesucht wird. Dabei versucht man in Detektoren, die mit dem flüssigen Edelgas Xenon gefüllt sind, Zusammenstöße von Teilchen der dunklen Materie mit Xenon-
Für bestimmte Modelle der dunklen Materie, in denen angenommen wird, dass die Wechselwirkung über den Austausch eines schnell zerfallenden Elementarteilchens – des Higgs-
Untersucht man das Ausbleiben solcher Zerfälle, wie es am LHC beobachtet wurde, lässt sich die Wechselwirkungsstärke von dunkler Materie komplementär zu den Einschränkungen aus den Untergrundexperimenten eingrenzen. In der Vergangenheit war der Vergleich der Ergebnisse beider Methoden mit einer großen Unsicherheit behaftet, da die Wechselwirkung des Higgs-
Dazu kombinierten die Forscher neueste Ergebnisse aus kernphysikalischen Experimenten mit Ergebnissen aus modernen numerischen Simulationen der Gitter-
Die Einbeziehung der Wechselwirkung von Nukleonen im Atomkern kann auch in Zukunft helfen, andere Modelle der dunklen Materie besser einzugrenzen. Dieses Ziel verfolgen die beteiligten Wissenschaftler in enger Zusammenarbeit mit experimentellen Gruppen.
TU Darmstadt / RK