27.07.2012

Korea gewinnt Physik-Weltcup

Beim 25. International Young Physicists‘ Tournament (IYPT) trafen sich in Bad Saulgau Schülerinnen und Schüler aus 28 Nationen.

Korea, Iran und Singapur – das sind die Gewinner des International Young Physicists‘ Tournament (IYPT), das nach Weltstädten wie Teheran oder Seoul in diesem Jahr im beschaulichen Bad Saulgau stattgefunden hat. Auf Einladung des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg (SFZ) und unter der Schirmherrschaft der DPG waren Schülerteams aus Australien und China, aus Nigeria und Thailand, aus Brasilien und 23 weiteren Nationen nach Oberschwaben gekommen. In „fights“ galt es, sich gegenseitig ihre Lösungen von 17 anspruchsvollen Aufgaben zu präsentieren, die sie in der fast einjährigen Vorbereitung erarbeitet hatten.

Das Finale des IYPT bestritten die Teams von Korea (rechts), Singapur (Mitte) und Iran (Quelle: IYPT)

Das Besondere am IYPT sind die Aufgaben, die sich in wenigen Worten formulieren lassen, z.B. „Wie hängen die Lichtmuster am Boden eines Schwimmbads mit den Wellen auf der Wasseroberfläche zusammen?“. Eine Antwort darauf ist aber nur möglich, wenn es gelingt, die relevanten Effekte zu identifizieren und zu vereinfachen; sie erfordert das Studium der Fachliteratur, den Aufbau eines Experiments, die theoretische Modellierung – kurz die Bearbeitung eines richtigen Forschungsprojekts. Ungewöhnlich ist auch das Reglement der „fights“: Jeweils drei der fünfköpfigen Teams treten gegeneinander mit unterschiedlichen Rollen an. Das „Reporter-Team“ präsentiert seine Lösung auf Englisch, das „Opponent-Team“ sucht darin nach Schwachstellen, und das „Reviewer-Team“ bewertet beide. Im Rahmen eines „fights“, der drei Stunden dauert, nimmt jedes Team jede Rolle einmal ein und erhält dafür Punkte von einer Fachjury. Siegreich ist am Ende das Team, das nicht nur eine überzeugende Lösung präsentiert, sondern diese in einem rhetorischen Wettstreit auch verteidigen kann. „Ich kenne keinen Schülerwettbewerb in Naturwissenschaft und Technik, der in so umfassender Weise fachliche und kommunikative Kompetenz fördert“, sagt der Physiklehrer und Leiter des SFZ Rudolf Lehn, der sich seit vielen Jahren beim IYPT engagiert und auf dessen Initiative das IYPT in Deutschland stattfand.

Das deutsche Team mit (v.l.) Michael Kern, Tobias Schemmelmann, Lars Dehlwes, Clemens Borys und Paul Hege (Quelle: IYPT)

Die späteren Finalisten Korea und Singapur belegten bereits nach der ersten Runde die ersten beiden Plätze und gaben sie auch nicht mehr ab. Das deutsche Team mit Schülern aus Biberach, Kassel, Lörrach und Erlangen lag nach drei Runden auf Platz 3, musste diesen Platz, mit dem es sich für das Finale qualifiziert hätte, aber wieder abgeben an den Iran. Anders als bei Olympia erhalten alle drei Finalisten eine Goldmedaille, die Teams auf den Plätzen vier bis acht eine Silbermedaille. Bronze gibt es für die Ränge neun bis vierzehn. Mit Platz 5 bleibt das deutsche Team weiter das erfolgreichste Team: Bei 18 Teilnahmen erzielte es sieben Gold-, neun Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Stefan Jorda

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