Laser gegen Weltraummüll
Effiziente Technologie erfasst Trümmer im Erdorbit zentimetergenau.
Weltraummüll ist ein großes Problem in der erdnahen Raumfahrt. Außer Dienst gestellte oder havarierte Satelliten und Bruchstücke von Raumfahrzeugen bedeuten eine tägliche Gefahr von Kollisionen. Solche Zusammenstöße bergen neben ihrer zerstörerischen Kraft weiteres Risikopotenzial – Tausende neue Trümmerteile können entstehen, die wiederum mit anderen Objekten kollidieren könnten – ein gefährlicher Schneeballeffekt.
Abb.: Im Einsatz gegen die Gefahren von Weltraumschrott im Erdorbit: Die Laser-
Die globale Wirtschaft hängt heute in erheblichem Maße von Satelliten und ihren Funktionen ab – Anwendungsbeispiele sind die Bereiche Telekommunikation und Übertragung von TV-Signalen, die Navigation oder auch Wettervorhersagen und Klimaforschung. Die Beschädigung oder Zerstörung solcher Satelliten durch eine Kollision kann immense und nachhaltige Schäden verursachen. Der gefährliche Weltraumschrott muss daher zuverlässig aufgespürt und erfasst werden, bevor an Bergungs- oder Gegenmaßnahmen zu denken ist. Experten des Fraunhofer-
„Mit unserem robusten und effizienten System kann die genaue Lage und Bewegungsrichtung von Objekten im Erdorbit zuverlässig und zentimetergenau bestimmt werden", erläutert Thomas Schreiber. „Lasersysteme wie das unsrige müssen außerordentlich leistungsfähig sein, um den extremen Bedingungen des Weltalls standhalten zu können. Dazu zählt insbesondere die hohe physische Belastung während des Starts der Trägerrakete, bei der die Technologie sehr starken Vibrationen ausgesetzt ist.“ Am Einsatzort im niedrigen Erdorbit stellen die hohe Strahlungsbelastung, die extremen Temperaturschwankungen und die niedrige Energieversorgung ebenso große Hürden dar. Die Analyse der Weltraumtrümmer muss darüber hinaus über vergleichsweise große Distanzen hinweg möglich sein. Hierzu wird der Laserstrahl zunächst durch eine Glasfaser geleitet und verstärkt, um anschließend auf seine oft Kilometer lange Reise geschickt zu werden.
„Zur notwendigen Bestimmung von Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung und Eigenrotation der Objekte werden sehr kurze Laserpulse, die nur wenige Milliardstel einer Sekunde andauern, an verschiedene Positionen im Raum geschossen“, erklärt Oliver de Vries. „Tausende Impulse pro Sekunde sind mit unserem Lasersystem möglich. Falls sich tatsächlich ein Objekt an einer der untersuchten Positionen befindet, wird ein Teil der Strahlung an einen speziellen, direkt in das System integrierten Scanner zurückreflektiert. Obwohl das ausgesendete Licht sehr schnell ist, braucht es dennoch eine gewisse Zeit, um vom Laser zum Objekt und wieder zurück zu gelangen. Diese Pulslaufzeit kann dann entsprechend in eine Distanz und eine echte 3D-
Das von den beiden Forschern des Fraunhofer-IOF – ursprünglich im Auftrag der Jena-
FG / RK