Leibniz-Preisträger 2010 bekannt gegeben
Höchstdotierter deutscher Forschungspreis geht u.a. an Biophysikerin Petra Schwille von der TU Dresden.
Höchstdotierter deutscher Forschungspreis geht u.a. an Biophysikerin Petra Schwille von der TU Dresden.
Die neuen Leibniz-Preisträger stehen fest. Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte am 3. Dezember 2009 in Bonn einer Wissenschaftlerin und neun Wissenschaftlern den bedeutendsten deutschen Forschungspreis zu. Sie waren zuvor vom zuständigen Nominierungsausschuss aus 170 Vorschlägen ausgewählt worden.
Den "Förderpreis im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm" für das Jahr 2010 erhalten:
- Jan Born, Neuroendokrinologie/Schlafforschung, Universität zu Lübeck
- Peter Fratzl, Biomaterialien, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam
- Roman Inderst, Volkswirtschaftslehre, Universität Frankfurt/Main
- Christoph Klein, Kinderheilkunde/Pädiatrische Onkologie, Medizinische Hochschule Hannover
- Ulman Lindenberger, Entwicklungspsychologie, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
- Frank Neese, Theoretische Chemie, Universität Bonn
- Jürgen Osterhammel, Neuere und Neueste Geschichte, Universität Konstanz
- Petra Schwille, Biophysik, Technische Universität Dresden
- Stefan Treue, Kognitive Neurowissenschaften an Primaten, Deutsches Primatenzentrum, Göttingen
- Joachim Weickert, Bildverarbeitung/Informatik, Universität des Saarlandes
Petra Schwille (Bild: Katrin Boes, CRTD)
Einer der insgesamt zehn Preise geht an Petra Schwille vom Biotechnologischen Zentrum (BIOTEC) der TU Dresden. Schwille hat mit ihren Arbeiten sowohl die Entwicklung als auch die Anwendung der Fluoreszenzspektroskopie zur Lösung von Fragen der Zellbiologie erheblich vorangetrieben. Bereits seit ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit der Entwicklung ultrasensitiver fluoreszenzspektroskopischer Methoden, mit denen sich die Funktionen einzelner Proteinmoleküle charakterisieren lassen. Dabei konnte sie vor allem zur Entwicklung und Optimierung der sogenannten Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie (FCS) beitragen, einer der elegantesten nichtinvasiven Methoden, um molekulare Vorgänge in biologischen Systemen zu erfassen. Durch die Kombination der FCS mit Zweiphotonanregungen gelangen Schwille spektakuläre neue Einblicke in zelluläre Mechanismen. In neueren Arbeiten sucht sie die FCS-Methode auch in der Entwicklungsbiologie zu etablieren und konnte diese bereits in ersten lebenden Modellorganismen wie dem Zebrafisch und dem Fadenwurm anwenden. Auch zur Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Proteinen und Lipiden setzt die Forscherin die FCS-Methode ein und hat sich dadurch international einen Namen gemacht.
"Die Preisträger zeigen, wie man mit Talent, Neugier und Ausdauer außergewöhnliche Leistungen erzielen kann", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger. "Der Leibniz-Preis ist nicht nur Anerkennung für bisherige Erfolge. Er soll die Gewinner auch dabei unterstützen, ihre Ideen zu verwirklichen, ihre Forschungsarbeiten voranzutreiben und neue Glanzlichter am Forschungsstandort Deutschland zu setzen. Die Auswahl zeigt, dass in der Breite der Fachgebiete wissenschaftliche Spitzenleistung auf höchstem Niveau in Deutschland vorhanden ist. Kein anderer deutscher Wissenschaftspreis ist so hoch dotiert und schenkt den Preisträgern eine vergleichbare Freiheit."
Im Gottfried Wilhelm-Leibniz-Programm zeichnet die DFG seit 1986 jährlich bis zu zehn herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Der Preis ist mit jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert. Die für einen Zeitraum von sieben Jahren zur Verfügung gestellten Mittel können die Preisträger nach eigenen Bedürfnissen flexibel einsetzen.
TU Dresden / BMBF / DFG
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AL