Magnetisches Moment des Protons mit Rekordgenauigkeit gemessen
Große Übereinstimmung zwischen Protonen und Antiprotonen.
Das magnetische Moment eines einzelnen Protons ist zwar klein, aber doch messbar. Schon vor über zehn Jahren wurde für diese Messung der Grundstein gelegt und bis heute arbeiten Forscher der Uni Mainz, des MPI für Kernphysik, der GSI Darmstadt und des japanischen Forschungsinstituts RIKEN mit Experimenten daran, diese Kraft an einzelnen Teilchen mit einer möglichst hohen Genauigkeit zu messen. Sie haben die Versuchsanordnungen in den vergangenen Jahren immer weiter verfeinert und können jetzt einen weiteren neuen Rekord vermelden: Das magnetische Moment des Protons wurde auf zehn signifikante Stellen genau bestimmt – die genaueste Angabe, die es derzeit gibt. Die Messungen der BASE-
Abb.: Schematischer Aufbau der für das Experiment benutzten Teilchenfalle. (Bild: RIKEN)
Die genaue Kenntnis der fundamentalen Eigenschaften des Protons ist wichtig für das Verständnis der Struktur von Atomen und für den genauen Test fundamentaler Symmetrien im Universum – insbesondere im Hinblick auf das Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie. An der Uni Mainz werden seit dem Jahr 2005 Experimente ausgeführt, um einzelne Protonen in einer Penningfalle einzufangen und genauestens zu vermessen.
Die aktuellen Ergebnisse dringen in einen Bereich vor, der einer Genauigkeit von 0,3 Milliardstel entspricht, womit die bisher genaueste Messung der BASE-
„Für die Physik ist es von großer Bedeutung, die Eigenschaften des Protons wie zum Beispiel seine Masse, Lebensdauer, Ladung, Radius und das magnetische Moment so genau wie möglich zu kennen“, sagt Andreas Mooser vom RIKEN. „All diese Eigenschaften können mit Hilfe von Hochpräzisionsmessungen die Grundlagen liefern, um fundamentale Symmetrien wie die Ladung-, Parität- und Zeit-
Die größere Messgenauigkeit ist durch eine Verbesserung des technischen Aufbaus gelungen. Dazu wurde zum einen das Magnetfeld in der Penningfalle, in der die Hochpräzisionsmessung erfolgt, noch stärker homogenisiert. Zum anderen wurde eine selbstabschirmende Spule eingeführt, die Störungen abfängt. Beide Maßnahmen tragen dazu bei, die Stabilität des Teilchens in der Falle zu erhöhen, sodass die Frequenzen genauer erfasst werden können. „Um das magnetische Moment des Protons zu messen, haben wir eine der empfindlichsten Penningfallen-
Eine weitere Verbesserung liegt in der Verkürzung des Zeitraums, bis eine Messung, erreicht wird. Diese „Zeit pro Datenpunkt“ wurde von drei Stunden auf neunzig Minuten halbiert. „Dass dies gelungen ist, ist fantastisch, aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange“, merkt Schneider an und stellt damit weitere Fortschritte in Aussicht. In Zukunft soll durch den Einsatz einer Laserkühlung die Energie des Protons reduziert werden, um eine bessere Sensitivität zu bekommen und damit die Datenrate zu erhöhen. „Die Datenrate ist aktuell der limitierende Faktor.“
Auch für künftige technische Entwicklungen werden die Forscher der Uni Mainz einen engen Austausch mit ihren Kollegen von der BASE-
JGU / RK