Magnetisches Tuning auf der Nanoskala
Manipulation von Materialeigenschaften mittels Helium-Ionen-Mikroskop.
Magnetische Nanostrukturen maßgeschneidert herzustellen und nanomagnetische Materialeigenschaften gezielt zu beeinflussen, daran arbeiten Forscher des Helmholtz-
„Materialien im Nanometerbereich magnetisch zu tunen birgt ein großes Potenzial für die Herstellung modernster elektronischer Bauteile. Für unsere magnetischen Nanostrukturen verfolgen wir verschiedenste Ansätze, setzen dabei aber immer Ionenstrahlen ein“, erläutern Rantej Bali, Kilian Lenz und Gregor Hlawacek vom HZDR. Richtet man einen Ionenstrahl auf eine nicht-
Aktuell haben die Wissenschaftler des HZDR gezeigt, dass die durch einen Ionenstrahl ausgelöste Unordnung auch das Volumen der zugrundeliegenden Gitterstruktur vergrößert. Allerdings nicht gleichmäßig in alle Richtungen des Raums. Zur erwarteten Magnetisierung in Längsrichtung – die man sich ähnlich wie bei einem herkömmlichen Stabmagneten vorstellen kann –, kommen Anteile einer Quermagnetisierung hinzu, die von den beobachteten Gitterstörungen hervorgerufen werden. Durch die Überlagerung beider Effekte verdrehen beziehungsweise verkrümmen sich die durch den Ionenstrahl erzeugten magnetischen Areale. Diese stabilen, periodisch auftretenden magnetischen Domänen lassen sich zu flexiblen gekrümmten Formen anordnen, die zum Beispiel in miniaturisierten Magnetsensoren zur Anwendung kommen könnten.
Im Helium-Ionen-Mikroskop des HZDR nutzen die Wissenschaftler Edelgase, um extrem dünne und damit sehr präzise Ionenstrahlen zu erzeugen. „Unser Ionenstrahl ist im Durchmesser nur einige wenige Atome breit,“ erklärt Gregor Hlawacek, der die Experimente am Helium-Ionen-Mikroskop koordiniert. „Je nach verwendetem Edelgas können wir so die Eigenschaften des bestrahlten Materials modifizieren oder seine Morphologie durch den Abtrag von Atomen verändern“. Das Arbeiten am Helium-
In Experimenten von Rantej Bali und seinen Kollegen dient der aus Neon-
Kilian Lenz wiederum nutzt das Verfahren der fokussierten Ionenstrahl-
Mithilfe eines Mikro-Manipulators wird jeweils nur ein einzelnes dieser Röhrchen mit siebzig Nanometern im Durchmesser und einer Länge von zehn Mikrometern separiert und innerhalb eines Mikroresonators für die Messungen platziert. „Es ist ein extrem aufwändiges Verfahren, das ein Team des Leibniz-
Die Wissenschaftler sehen in ihrer Methodik und den dabei entstehenden maßgeschneiderten Materialien das Potenzial für Fortschritte bei Spintronik-
HZDR / RK
Weitere Infos
- Originalveröffentlichungen:
M. Nord et al.: Strain Anisotropy and Magnetic Domains in Embedded Nanomagnets, Small, online 11. November 2019 ; DOI: 10.1002/smll.201904738
K. Lenz et al.: Magnetization Dynamics of an Individual Single-Crystalline Fe-Filled Carbon Nanotube, Small, online 4. November 2019 ; DOI: 10.1002/smll.201904315 - Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf