08.10.2007

Mangel an Internationalität?

Der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Christoph Markschies, hat die mangelnde Internationalität deutscher Hochschulen beklagt.

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Berlin (dpa) - Der Präsident der Berliner Humboldt-Universität (HU), Christoph Markschies, hat die mangelnde Internationalität deutscher Hochschulen beklagt. An der HU liege der Anteil des nicht- deutschen Lehrpersonals bei rund zehn Prozent, sagte Markschies der Deutschen Presse-Agentur dpa. Im Vergleich zu den Niederlanden sei dieser Anteil verschwindend gering.

«Wenn ein türkischer Physiker seine Lehrveranstaltungen in Berlin auf Englisch halten würde, wäre das eine ganz andere Identifikationsfigur für Migranten», sagte Markschies. Der jüngste Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) hatte für Deutschland erneut die geringe Zahl von Studenten aus Einwandererfamilien beklagt.

Die Ursachen für das Fehlen ausländischer Professoren sieht Markschies in der Ausschreibungspraxis der Unis und im Vorgehen der Auswahlkommissionen der Fakultäten. Die meisten deutschen Unis schrieben ihre Stellen immer noch in der «Zeit», der Deutschen Universitätszeitung «DUZ» und der Internetseite der Hochschule aus, sagte Markschies. Das reiche nicht. Wenn es sinnvoll sei, müsse eine Professur international bekannt gemacht werden. «Wenn mir eine Auswahlkommission sagt, wir haben einen tollen Bewerber aus Mainz und einen aus München, dann frage ich: Und wie ist das mit Lyon?», sagte Markschies. «Man muss ja nicht immer gleich nach Harvard schauen.»

Ulrike v. Leszczynski, dpa

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