Maßgeschneidertes 3D-Graphen
Plasmon-Eigenschaften gestapelter Graphen-Lagen lassen sich gezielt kontrollieren.
Kohlenstoff ist ein sehr vielseitiges Element. Es bildet nicht nur Diamanten, Graphit und Kohle, sondern kann sich auch in der Ebene zu einem flachen Netz mit sechseckigen Maschen verbinden, Graphen. Dieses aus nur einer Atomlage bestehende Material besitzt eine Reihe extremer Eigenschaften, es ist hoch leitfähig, optisch transparent und mechanisch sowohl flexibel als auch belastbar. Für die Entdeckung dieser exotischen Kohlenstoff-
Abb.: REM-Aufnahmen von 3D-Graphen mit unterschiedlichen Porengrößen (a,b,c, Strich in a entspricht einem Mikrometer). Dadurch lassen die optischen Eigenschaften (d,e,f) präzise einstellen. (Bild: F. D‘Apuzzo et al. / NPG)
Ein Forscherteam unter Federführung einer Gruppe der Universität Sapienza in Rom hat nun erstmals die optischen Eigenschaften von 3D-Graphen eingehend an BESSY II untersucht. Das Team konnte aus den gemessenen Daten ermitteln, wie sich Ladungsdichteschwingungen, so genannte Plasmonen, im dreidimensionalen Graphen ausbreiten. Dabei stellten sie fest, dass diese Plasmonen den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie in 2D-Graphen folgen.
Die Frequenz der Plasmonen lässt sich im 3D-Graphen jedoch sehr genau kontrollieren: entweder durch Einbringen von Fremdatomen (Dotierung) oder über die Größe der Nanoporen, oder auch, indem man bestimmte Moleküle gezielt an das Graphen anlagert. Damit könnte sich das neuartige Material auch für die Herstellung von spezifischen chemischen Sensoren eignen. Es ist außerdem interessant als Elektrodenmaterial für den Einsatz in Solarzellen.
Für ihre Untersuchungen haben die Forscher die IRIS-
HZB / DE