07.01.2008

Mehr Geld für die Energieforschung

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr Geld in die Erforschung neuer Energietechniken zu investieren.

Berlin (dpa) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr Geld in die Erforschung neuer Energietechniken zu investieren. «Heute gibt der Bund für die Energieforschung 417 Millionen Euro aus. Diese Summe muss mindestens verdoppelt werden», sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert dem Bremer «Kurier am Sonntag». «Wir müssen wegkommen vom Öl. Wir benötigen Alternativen», sagte sie angesichts des hohen Ölpreisniveaus und der knapp werdenden Erdölressourcen. «Das globale Ölangebot wird aller Voraussicht nach noch maximal zwölf Jahre ausreichen, um die weltweite Nachfrage zu decken.»

Daher müssten erneuerbare Energiequellen und neue Energietechniken vorangebracht werden. «Dafür muss dringend mehr Geld in die Forschung gesteckt werden. Der Bedarf ist riesig - dennoch wurden die Forschungsgelder in den vergangenen zehn Jahren drastisch gekürzt. Das ist nicht nachvollziehbar», kritisierte die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW.

Für das Jahr 2008 erwartet Kemfert nach dem Rekordhoch beim Rohöl von mehr als 100 Dollar je Barrel (159 Liter) keinen weiteren Anstieg der Preise für Öl und Benzin. «Der Ölpreis dürfte sich bei etwa 80 Dollar einpendeln», denn mindestens 20 Prozent des Niveaus gehe auf reine Spekulation zurück, sagte die Wissenschaftlerin dem Blatt. «Beim Benzin wird sich das heutige Niveau über das Jahr halten.» Langfristig hält Kemfert jedoch auch einen Ölpreis von 200 Dollar pro Barrel für ein «mögliches Szenario». In der Folge könne ein Liter Superbenzin vier Euro kosten. Durch die Bindung an den Ölpreis würde sich bei diesem Szenario auch der Gaspreis verdoppeln. «Dadurch würden die Heizkosten drastisch steigen. Eine Verdopplung innerhalb der nächsten zehn Jahre wäre somit möglich», sagte Kemfert.

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