28.08.2018

Mehr Sicherheit auf hoher See

Neue elektronisch gesteuerte Antenne für ein hoch­genaues Schiffs­radar.

In der Seenotrettung konnte sich wegen der hohen Kosten bis­lang kein kommer­ziell ver­füg­bares elek­tro­nisches Ortungs- und Funk­system für über Bord gegan­gene Personen durch­setzen. Statt von jedem Besat­zungs­mit­glied ständig mit­ge­führt zu werden, sind ein­zelne Geräte auf dem Schiff ver­teilt, die einer über Bord gegan­genen Person hinter­her geworfen werden können. Voraus­setzung: Der Unfall wird direkt bemerkt. Selbst dann können Reak­tions­zeiten, lange Brems- und Umkehr­wege und die unter­schied­liche Drift von Person und Rettungs­mittel das Wieder­finden unmög­lich machen. Bei großen Container­schiffen mit wenig Besat­zung ver­schärft sich die Lage, weil hier häufig viel zu spät, beim Schicht­wechsel oder den Mahl­zeiten, bemerkt wird, dass jemand fehlt.

Abb.: Das harmonische Radar SEERAD soll in Zukunft Tags in Rettungs­westen detek­tieren und Schiff­brüchige zu­ver­lässig orten. (Bild: Fh.-FHR)

Im vom BMBF geförderten Projekt SEERAD entwickeln das Fraun­hofer-FHR, die FH Aachen und Raytheon Anschütz ein auf harmo­nischem Radar basie­rendes See­not­rettungs-System. Ein her­kömm­liches Schiffs­radar kann nämlich kleine Objekte auf See mit zuneh­mendem Wellen­gang nur schlecht oder gar nicht erkennen, da sich deren Refle­xionen kaum von denen der unebenen Wasser­ober­fläche unter­scheiden. Deshalb setzen die Projekt­partner auf scheck­karten­große Trans­ponder, die – in Schwimm­westen, Rettungs­mittel oder Wasser­sport­aus­rüstung inte­griert – das Signal des Schiffs­radars mit doppelter Frequenz zurück­strahlen. Eine Erweite­rung künftiger Schiffs­radare um ein harmo­nisches Radar­modul, das im S-Band sendet und zusätz­lich bei doppelter Frequenz im C-Band empfängt, kann diese reflek­tierten Signale dann ein­deutig regis­trieren und so ins Wasser gestürzte Personen zuver­lässig orten.

Die Reichweite des Systems wird bei bis zu einem Kilo­meter mit rein passiven Reflek­toren ohne Batterie bis hin zu deut­lich mehr als zehn Kilo­metern mit aktiven, von einer durch Wasser akti­vier­baren Batterie betrie­benen Trans­pondern liegen. Diese Tags lassen sich zu Preisen von unter zehn Euro pro Stück produ­zieren. Die kompakte Größe und der geringe Preis der Tags ermög­lichen ihren massen­haften Ein­satz, bei dem jeder an Bord ein solches Tag dauer­haft bei sich tragen kann, und damit ein flächen­deckendes See­not­rettungs­system.

Fh.-FHR / RK

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