Mehr Sicherheit auf hoher See
Neue elektronisch gesteuerte Antenne für ein hochgenaues Schiffsradar.
In der Seenotrettung konnte sich wegen der hohen Kosten bislang kein kommerziell verfügbares elektronisches Ortungs- und Funksystem für über Bord gegangene Personen durchsetzen. Statt von jedem Besatzungsmitglied ständig mitgeführt zu werden, sind einzelne Geräte auf dem Schiff verteilt, die einer über Bord gegangenen Person hinterher geworfen werden können. Voraussetzung: Der Unfall wird direkt bemerkt. Selbst dann können Reaktionszeiten, lange Brems- und Umkehrwege und die unterschiedliche Drift von Person und Rettungsmittel das Wiederfinden unmöglich machen. Bei großen Containerschiffen mit wenig Besatzung verschärft sich die Lage, weil hier häufig viel zu spät, beim Schichtwechsel oder den Mahlzeiten, bemerkt wird, dass jemand fehlt.
Abb.: Das harmonische Radar SEERAD soll in Zukunft Tags in Rettungswesten detektieren und Schiffbrüchige zuverlässig orten. (Bild: Fh.-FHR)
Im vom BMBF geförderten Projekt SEERAD entwickeln das Fraunhofer-FHR, die FH Aachen und Raytheon Anschütz ein auf harmonischem Radar basierendes Seenotrettungs-
Die Reichweite des Systems wird bei bis zu einem Kilometer mit rein passiven Reflektoren ohne Batterie bis hin zu deutlich mehr als zehn Kilometern mit aktiven, von einer durch Wasser aktivierbaren Batterie betriebenen Transpondern liegen. Diese Tags lassen sich zu Preisen von unter zehn Euro pro Stück produzieren. Die kompakte Größe und der geringe Preis der Tags ermöglichen ihren massenhaften Einsatz, bei dem jeder an Bord ein solches Tag dauerhaft bei sich tragen kann, und damit ein flächendeckendes Seenotrettungssystem.
Fh.-FHR / RK