28.07.2008

Mehr Studien-Stipendien

Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat sich für mehr Stipendien zur Studienfinanzierung in Deutschland ausgesprochen.

Berlin (dpa) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat sich für mehr Stipendien zur Studienfinanzierung in Deutschland ausgesprochen. «Wir brauchen mehr privates Engagement», sagte sie der «Berliner Zeitung». «Man sollte etwa auch ehemalige Studierende ansprechen.» Zudem wünsche sie sich «mehr Mut in der Wirtschaft». Ein gutes Stipendienwesen könne bei der Akzeptanz von Studiengebühren helfen.

Einen größeren finanziellen Beitrag des Bundes zum Aufbau eines nationalen Stipendienprogramms lehnte Schavan ab. Der Staat sei massiv in Vorleistung getreten, 95 Prozent aller Stipendien zahle der Bund. «Nun sind einmal andere dran.» Auch in Deutschland müsse es möglich sein, dass «aus der Gesellschaft heraus etwas geschieht».

Bei einem nationalen Programm sieht die Ministerin vor allem die Bundesländer am Zug. «Die Länder sollten sich selbstbewusst zeigen und sich zunächst untereinander verständigen, bevor sie nach dem Bund rufen.» Der Bund wolle sich auf die Förderung der Exzellenzinitiative, des Hochschulpaktes und der Spitzenforschung konzentrieren, sagte Schavan.

Die bildungspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Nele Hirsch, warf Schavan vor, indirekt die Abschaffung des BAföG zu betreiben. Die Ministerin habe sich «von ihrer Forderung zur Abschaffung des BAföG bis heute nicht distanziert. Sie geht inzwischen nur vorsichtiger vor.» Die Linke lehne eine Studienfinanzierung mit privaten Stipendien ab.

Im Zusammenhang mit der Erhöhung des Meister-BAFöG erwartet Schavan von der Wirtschaft stärkere Signale für die Weiterbildung. «Für die Berufstätigen, die sich höher qualifizieren wollen, nimmt der Bund in den nächsten vier Jahren zusätzlich 200 Millionen Euro in die Hand», schrieb sie in einem Gastbeitrag für «Bild am Sonntag». Ihr Gesetzentwurf gehe nächste Woche in die Ressortabstimmung. Es gebe «nicht nur mehr Geld, es werden auch mehr Menschen als bisher profitieren». Die Ministerin appellierte an die Wirtschaft, Weiterbildung in die Tarifverträge aufzunehmen.

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