Mikrostrukturen mit dem Laser ätzen
Ultrakurzpulslaser kann komplette Mikrofluidik-Systeme in Dünnglas erzeugen.
Mit dem Ultrakurzpulslaser lassen sich nicht nur feine Strukturen schneiden: In einem Verbundprojekt haben Wissenschaftler untersucht, wie man damit auch Mikrostrukturen in Dünnglas erzeugen kann. Anwendungen gibt es im Analytikbereich, aber auch in der Elektronikbranche und im Consumer-
Abb.: Strukturierungsprozess von Glas durch direkte Laserablation bei der Verwendung von ultrakurzen Laserpulsen. (Bild: V. Lannert, Fh.-ILT)
Am Anfang der neuen Methode stand ein überraschender Effekt: Wenn Glas mit dem Ultrakurzpulslaser in der richtigen Weise bestrahlt wird, wird es so modifiziert, dass es hundert- bis tausendfach empfindlicher für ein anschließendes nasschemisches Ätzverfahren wird. Man kann also einen Laserfokus von wenigen Mikrometern Durchmesser durch einen Glasblock führen und anschließend auf seiner Spur eine feine Röhre durch das Volumen ätzen. So lassen sich kleinste Löcher erzeugen, komplette Mikrofluidik-
Bevor dieser Effekt für industrielle Verfahren genutzt werden kann, müssen eine Reihe von Fragen beantwortet werden: Was sind die Wechselwirkungsprozesse? Bei welchen Materialien funktioniert das? Was sind die optimalen Prozessparameter? Welche Prozesstechnik ist nötig? Die Beantwortung dieser Fragen ist ein Ziel des BMBF-
Inzwischen wurde ein Demonstrator entwickelt, an dem sich verschiedene Materialien und Prozessparameter vergleichen lassen. Das selektive Laser-
In der nächsten Phase des Projektes bis 2019 soll das Prozessverständnis verbessert werden. Dafür werden am Lehrstuhl für Lasertechnik der RWTH Aachen verschiedene Experimente durchgeführt, parallel laufen am Forschungsgebiet für nichtlineare Dynamik der Laser-
Schon heute sehen die Projektpartner eine Vielzahl von möglichen Anwendungen. Für die Mikrofluidik lassen sich nicht nur Kanäle im Volumen erzeugen sondern auch Düsen und andere Mikrobauteile. Große Vorteile bietet das Verfahren auch für Bohr- und Schneidprozesse. Das Ätzen erlaubt dabei einen spannungsfreien Materialabtrag. Das bietet Vorteile zum Beispiel für die Herstellung von Interposer-
Fh.-ILT / RK