29.06.2016

Mit „Blue Origin” zu den Ursprüngen

Deutsches Experiment zur Planetenentstehung erstmals mit „Blue Origin” im suborbitalen Raum unterwegs.

Als erstes nicht-amerikanisches Forschungs­team nahmen Astro­physiker der Technischen Universität Braunschweig mit einem Experiment zur Planeten­entstehung am Sonntag, den 19. Juni 2016, um 16.15 Uhr MEZ an einem Raketen­testflug des kommerziellen Raumflug­anbieters „Blue Origin“ teil. Das Team um Jürgen Blum vom Institut für Geophysik und Extra­terrestrische Physik erforschte das Verhalten von Staub­partikeln in der Schwere­losig­keit. Von ihren Untersuchungen versprechen sich die Experten für experimentelle Astro­physik neue Erkenntnisse zur Entstehung und zum Wachstum von Himmels­körpern im Weltraum.

Abb.: Das MEDEA-Experiment vor dem Raketenflug (Bild: TU Braunschweig)

„Wir haben bisher eine gute Vorstellung davon, was im Weltall passiert, wenn zwei Staub­teilchen zusammen­stoßen. Mit unserem Experiment gehen wir einen Schritt weiter um zu verstehen, wie sich eine ganze Wolke aus Staub­partikeln verhält“, sagt Jürgen Blum, Institut für Geophysik und Extra­terrestrische Physik (IGEP) der TU Braunschweig.

Mit einem MEDEA-Experiment (Microgravity Experiment on Dust Environments in Astrophysics) untersuchen die Braun­schweiger Wissenschaftler das Verhalten von Staub­partikeln in der Schwere­losigkeit. Entwickelt und gebaut wurde die Anordnung am IGEP der TU Braunschweig. Sie besteht aus drei bau­gleichen Versuchen, die mit jeweils unterschiedlichen Teilchen­sorten gefüllt werden. Hoch­geschwindigkeits­kameras nehmen den Verlauf des Experiments auf.

Untersucht werden Fragen zur Kollision der Staub­partikel miteinander, die dabei wirkenden Kräfte und die Energie­übertragung zwischen den Staub­partikeln sowie die Verbindung der Teilchen zu größeren Strukturen und deren Wachstum bis hin zu Planeten wie der Erde. Die Ergebnisse der Braun­schweiger Astro­physiker bestätigen oder verwerfen theoretische Vorstellungen und Simulationen zur Planeten­entstehung – sie können aber auch gänzlich neue Fragen aufwerfen.

TU Braunschweig / DE

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