Im kürzlich gestarteten BMBF-Projekt „Mittlerer-Infrarot-Laser für die Hochenergie-Klasse“, kurz HECMIR, bündeln zwei deutsche Regionen ihre Kompetenzen im Bereich der Lasertechnologie. Die Partner aus Berlin und Jena entwickeln gemeinsam eine neuartige Hochenergie-Laserquelle für den mittleren infraroten Spektralbereich. Im Verbundprojekt soll zunächst ein diodengepumpter Festkörperlaser mit einer Wellenlänge von 1,9 Mikrometer und hoher Laserenergie im Joule-Bereich entwickelt und erstmalig demonstriert werden. Dieser bietet ein hohes Innovationspotenzial für Anwendungen im medizinischen Bereich, in der Werkstoffbearbeitung sowie der Grundlagenforschung. Aufgrund mehrerer physikalischer Herausforderungen ist eine derartig leistungsstarke gepulste Laserquelle in diesem Wellenlängenbereich bislang nicht kommerziell verfügbar.
Abb.: Gepulste Laserlichtquelle, die für höchste Ausgangsleistungen optimiert ist. (Bild: P. Immerz, FBH)
Das wollen die beteiligten kleinen und mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ändern, indem sie ihr Know-how entlang der gesamten Wertschöpfungskette bündeln: Hersteller von Lasermaterialen, Laserdioden und Laserstacks ebenso wie renommierte Forschungsinstitute. Bereits die Erforschung und Entwicklung der notwendigen Fertigungstechniken stellen eine technische Innovation für die Laserproduktionstechnik in Deutschland dar. Die Initiative leistet damit einen nachhaltigen Beitrag zur Spitzenstellung deutscher Lasertechnologie im internationalen Wettbewerb. „Hierbei werden innovative Prozesse, Produkte und Dienstleistungen entstehen, die insbesondere den beteiligten kleinen und mittelständischen Unternehmen neue Marktpotenziale erschließen“, erläutert Frank Lerch, Koordinator von HECMIR und Geschäftsführer des Kompetenznetzes OpTecBB.
Im Rahmen der Photonik-Tage Berlin Brandenburg findet am 17. Oktober der HECMIR-Workshop „High-energy Class Mid-infrared Lasers“ statt, der sich mit dem Stand der Technik und den technologischen Ansätzen zur Entwicklung derartiger Hochleistungslaserquellen beschäftigt. Paul Crump vom Ferdinand-Braun-Institut und Joachim Hein von der Schiller-Universität Jena sind die Chairs des ganztätigen Workshops.
FBH / RK