20.07.2018

Nachwuchs für die Teilchenphysik

Göttinger Sommerschule lädt ab Sonntag  zu Diskussionen über Hadron-Collider-Physik.

An der Universität Göttingen findet vom 22. bis 27. Juli 2018 die siebte europäische Sommerschule zur Hadron-Collider-Physik (HASCO) für Bachelor- und Master­studierende statt. Etwa vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 15 Universitäten und Instituten aus zehn europäischen Ländern treffen sich an der Göttinger Fakultät für Physik. Dort diskutieren sie eine Woche lang mit Lehrenden der Universität Göttingen, zahlreicher europäischer Universitäten und des europäischen Forschungs­zentrums für Elementar­teilchen­physik CERN in Genf.

Abb.: Arnulf Quadt (Bild: C. Mischke)

Im Mittelpunkt der Tagung stehen Grundlagen der Quanten­feld­theorie und aktuelle Fragen der Hadron-Collider-Physik, wie sie beispiels­weise am Large Hadron Collider des CERN, dem derzeit größten Teilchen­beschleuniger der Welt, untersucht werden. Wissenschaftler der Universität Göttingen sind daran intensiv beteiligt und unter­suchen, wie die Bausteine der Natur im Innersten strukturiert sind und welche Eigenschaften sie haben.

„Diese Art der fundamentalen Grundlagen­forschung lässt sich nur in großen und inter­nationalen Teams von Experten aus aller Welt erfolgreich durchführen“, erklärt der lokale Organisator der Sommerschule, Arnulf Quadt vom II. Physikalischen Institut der Universität Göttingen. „Aus der Entwicklung der Quanten­mechanik in Göttingen ist die Elementar­teilchen­physik der vergangenen Jahre und Jahr­zehnte entstanden. Wir schulen jetzt unsere Studierenden auf höchstem Niveau und lassen sie gleichzeitig schon zu Beginn ihres Studiums erleben, wie kreativ und produktiv Expertinnen und Experten weltweit zusammen­arbeiten.“

Zu den aktuellen Forschungsthemen der Sommer­schule gehören unter anderem die Quanten­chromo­dynamik, welche die Wechsel­wirkung der fundamentalen Bausteine von Atom­kernen beschreibt, sowie Jets — ein Phänomen, das bei Experimenten mit stark beschleunigten Teilchen entsteht und Rückschlüsse auf Teilchenkollisionen zulässt. Zudem werden statistische Methoden der Daten­analyse, die Detektor­physik, das Top-Quark, das masse­reichste aller derzeit bekannten Elementar­teilchen, sowie die Super­symmetrie – eine Theorie, nach der jedes Teilchen einen „super­symmetrischen Partner“ hat – thematisiert. Schwer­punkt ist in diesem Jahr die fermionische Kopplung des Higgs-Bosons. Das Higgs-Boson „koppelt" dabei an andere Elementar­teilchen, wodurch diese ihre Masse erhalten und damit träge werden. Die Higgs-Kopplung an Fermionen wurde gerade erst von den beiden Experimenten ATLAS und CMS beobachtet.

GAU / DE

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