Nachwuchs-Physikerinnen sind Spitze
Zwei junge Frauen sind deutsche Physik-Meisterinnen 2016.
Beim German Young Physicists´ Tournament (GYPT), der deutschen Physikmeisterschaft für Jugendliche, haben vergangenes Wochenende in Bad Honnef die Rosenheimerin Ann-Kathrin Raab und die Erlangerin Carina Kanitz im Team die Goldmedaille geholt. Silber ging an den Vorjahresgewinner Jonas Landgraf und seinen Teamkollegen Fabian Eller aus Weiden. Den dritten Platz belegten die Schüler Johannes Raufeisen und Carlo Tasillo aus Wuppertal. Weiterhin nominierte die Wettbewerbs-
Abb.: Die GYPT-Siegerteams mit den Zweitplatzierten: Jonas Landgraf, Fabian Eller, Erstplatzierten: Carina Kanitz, Ann-Kathrin Raab, Drittplatzierten: Carlo Tasillo, Johannes Raufeisen (v.l.n.r.; Bild: SFZ, K. Nickolaus)
Die Teilnehmerzahl beim diesjährigen GYPT hatte sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Insgesamt 87 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren waren aus dem gesamten Bundesgebiet ins Physikzentrum nach Bad Honnef gereist. Der Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die auch Schirmherrin des Turniers ist, bot dabei ein besonderes Ambiente. Dort, wo sonst hochrangige Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler tagen, kämpften ein Wochenende lang physikbegeisterte Jugendliche um den Titel Deutscher Physik-
Begeistert von der hohen Teilnehmerzahl in diesem Jahr zeigte sich auch Tobias Beck, Leiter des Schüler-
So waren die neuen deutschen Physik-
Neben Ulm gibt es bundesweit zwölf weitere GYPT-Zentren, an denen sich Schülerinnen und Schüler auf das jährlich stattfindende GYPT vorbereiten können. Jedes Teammitglied muss dabei eine von 17 physikalischen Fragestellungen bearbeiten. Sie sind offen formuliert und daher auf unterschiedlichen Niveaus zu bearbeiten. Das ermöglicht auch schon jüngeren Schülern die Teilnahme am GYPT. Interessierte, die weiter entfernt von einem Standort wohnen, können sich mit Beginn des jeweiligen Schuljahres an Projektmentoren wenden, die über die GYPT-Homepage erreichbar sind oder die Aufgaben an ihren Schulen bearbeiten.
Beim GYPT, das jeweils am Wochenende nach Fasching stattfindet, präsentiert jedes Mitglied der aus zwei bis drei Jugendlichen bestehenden Teams seinen Lösungsvorschlag für die von ihm bearbeitete Fragestellung. Ein gegnerisches Team versucht währenddessen, Schwachstellen in der Argumentation zu finden und debattiert im Anschluss mit dem präsentierenden Team die wissenschaftlichen Hintergründe. Eine Jury aus hochkarätigen Wissenschaftlern und Lehrern bewertet schließlich beide Teams. Es kommt also nicht nur auf physikalisches Fachwissen, sondern auch auf Teamfähigkeit und Fairness an – außerdem auf die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren. Denn in Vorbereitung auf das IYPT ist die Turniersprache beim GYPT bereits Englisch. Die zehn Turnierbesten werden in die Nationalauswahl aufgenommen, aus der sich nach einem Wochenendworkshop die fünfköpfige Nationalmannschaft formiert, die Deutschland im folgenden Sommer beim IYPT, dem Physik-Weltcup, vertritt.
Das GYPT findet jährlich unter der Schirmherrschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und mit Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-
DPG / DE