Nanomagnete durchleuchten
Rasterröntgenmikroskop an BESSY II bietet einzigartige Möglichkeiten zur Untersuchung der Magnetisierungsdynamik.
Das Rasterröntgenmikroskop MAXYMUS ist an der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II am Helmholtz-
Abb.: Röntgenmikroskopische Aufnahme eines magnetischen Skyrmions (links) und Schnappschuss der Spinwellen, die von einem magnetischen Plättchen durch Mikrowellenanregung erzeugt werden. (rechts; Bild: MPI-IS)
„Unseren Nutzern stehen mit MAXYMUS damit äußerst attraktive Experimentiermöglichkeiten für Untersuchungen nicht nur im Bereich des Magnetismus zur Verfügung“ erläutert Markus Weigand, der als Max-Planck-
Aber gerade im Bereich des Nanomagnetismus erregen seit Kurzem neue spannende Phänomene sowie technologische Konzepte Aufsehen, die mit der erforderlichen Schnelligkeit und räumlichen Schärfe nur im MAXYMUS „beleuchtet” werden können. Aus der erfolgreichen Zusammenarbeit von Max-Planck-
Sie beinhalten grundlegende Studien zur Magnonik. Die ultraschnellen und kurzwelligen Spinwellen sollen eine strom- und damit energiesparende Datenprozessierung ermöglichen, die sich durch die heutige ausgefeilte Mikrowellentechnik steuern lässt. „Diese Spinwellen sichtbar zu machen, vergleichbar zu Wellen, die ein Stein erzeugt, der ins Wasser fällt, ist selbst für einen Wissenschaftler sehr beeindruckend“ erklärt Sebastian Wintz vom PSI in Villigen, Schweiz.
Ebenso spektakulär ist die Beobachtung der Entstehung und Manipulation von Skyrmionen, magnetischer Wirbel, die sich wie Teilchen endlicher Masse verhalten und mit minimalen Strömen gesteuert werden können. Auch hier wird in Beiträgen auf entsprechenden internationalen Konferenzen die Relevanz für eine zukünftige Anwendung auf dem Gebiet der Informationstechnologie heiß diskutiert. Kai Litzius, Doktorand am Lehrstuhl von Kläui in Mainz, führt aus: „Indem wir die Bewegung einzelner kleinster Skyrmionen beobachten können, lernen wir Wichtiges über deren fundamentalen magnetischen Wechselwirkungen.“
Mit der geplanten Verkürzung der Röntgenlichtpulse, die bei BESSY II in den nächsten Jahren realisiert werden sollen, und die erheblich größere Ortauflösung durch Nutzung der Streuung von Röntgenstrahlen ließe sich die Genauigkeit des MAXYMUS um Größenordnungen verbessern. „Die heutigen attraktiven Möglichkeiten lassen sich im Prinzip noch erheblich optimieren. Wir haben noch lange nicht die physikalischen Grenzen erreicht.“ sagt Markus Weigand voraus.
MPI-IS / DE