13.09.2019 • Energie

Nanopartikel in Akkus mit Neutronen aufgespürt

Ergebnisse können zur Erhöhung der Lebensdauer von Lithium-Schwefel-Akkus beitragen.

Lithium-Schwefel-Akkus gelten als viel­ver­sprechende Kandidaten für die nächste Generation von Energie­speichern. Sie besitzen eine theoretische gravi­metrische Energie­dichte, die fünfmal höher ist als die der derzeit besten Lithium-Ionen-Akkumu­latoren. Und sie funktionieren sogar bei Temperaturen von bis zu minus fünfzig Grad Celsius. Außerdem ist Schwefel preis­wert und umwelt­freundlich. Aller­dings sinkt bislang mit jedem Lade-Entlade­zyklus die Kapazität stark ab, sodass solche Batterien noch nicht langlebig sind.

 

Abb.: Diese am HZB entwickelte Messzelle ermöglicht es, die Batteriezelle...
Abb.: Diese am HZB entwickelte Messzelle ermöglicht es, die Batteriezelle „in operando“ zu analysieren. (Bild: S. Risse, HZB)

Der Kapazitätsverlust wird durch komplizierte Reaktions­prozesse an den Elektroden im Inneren der Batterie­zelle verursacht. Daher ist es wichtig, die Abscheidung und das Auflösen des Lade- und des Entlade­produkts genau zu verstehen. Während sich Schwefel makro­skopisch abscheidet und sich daher mit bild­gebenden Verfahren oder Röntgen­beugung sehr gut während des Zyklierens unter­suchen lässt, ist Lithium­sulfid aufgrund einer Partikel­größe im Bereich unterhalb von zehn Nano­metern nur schwer zu detektieren.

Diesen Einblick liefern nun erstmals Unter­suchungen an der Neutronen­quelle BER II am HZB: Sebastian Risse hat mithilfe einer selbst entwickelten Messzelle Lithium-Schwefel-Batterien während der Lade- und Entlade­zyklen mit Neutronen durch­leuchtet und zeit­gleich eine Impedanz­spektro­skopie durch­ge­führt.

Dadurch konnte er mit seinem Team das Auflösen und Abscheiden von Lithium­sulfid während zehn Entlade/Ladezyklen sehr genau analy­sieren. Da Neutronen stark mit wechsel­wirken, verwendeten die Forscher in der Batterie­zelle ein deuteriertes Elektrolyt, um die beiden festen Produkte Schwefel und Lithium­sulfid sichtbar zu machen.

„Wir sehen, dass die Lithiumsulfid- oder Schwefel­abschei­dungen nicht im Inneren der mikro­porösen Kohlen­stoff­elektroden statt­finden, sondern auf der äußeren Ober­fläche der Kohlen­stoff­fasern“, sagt Risse. Diese Ergeb­nisse geben wert­volle Hinweise für die Entwick­lung besserer Batterie­elektroden.

HZB / RK

Weitere Infos

ContentAd

Kleinste auf dem Markt erhältliche Hochleistungs-Turbopumpe
ANZEIGE

Kleinste auf dem Markt erhältliche Hochleistungs-Turbopumpe

Die HiPace 10 Neo ist ein effizienter, kompakter Allrounder für den Prüfalltag, der geräuscharm und besonders energieeffizient ist.

Weiterbildung

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie
TUM INSTITUTE FOR LIFELONG LEARNING

Weiterbildungen im Bereich Quantentechnologie

Vom eintägigen Überblickskurs bis hin zum Deep Dive in die Technologie: für Fach- & Führungskräfte unterschiedlichster Branchen.

Meist gelesen

Themen