Neue kommerzielle Raumfahrt-Rakete gestartet
Private US-Firmen dringen zunehmend in die Raumfahrt vor.
Neue kommerzielle Raumfahrt-Rakete gestartet
Private US-Firmen dringen zunehmend in die Raumfahrt vor: Die «Falcon 9» wurde vom Unternehmen SpaceX des kalifornischen Internet-Millionärs Elon Musk gebaut.
Private US-Firmen dringen zunehmend in die Raumfahrt vor. Vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) startete am Freitag eine neue, kommerziell entwickelte Trägerrakete erfolgreich zu ihrem Jungfernflug. Die «Falcon 9» wurde vom Unternehmen SpaceX des kalifornischen Internet-Millionärs Elon Musk gebaut. Nach einem abgebrochenen ersten Versuch am Vormittag hob der Flugkörper wenige Stunden später ohne Probleme ab. Nur Minuten darauf setzte er in rund 250 Kilometern Höhe die Attrappe einer Raumsonde in der Erdumlaufbahn aus.
SpaceX zeigte sich mit dem Erprobungsflug der zweistufigen Rakete sehr zufrieden, berichteten US-Medien. Eine Auswertung aller wichtigen Testdaten werde aber noch dauern.
Der Flug der mehr als 300 Tonnen schweren Rakete war der erste Test in einer langen Versuchsreihe, die den Neustart der bemannten US-Raumfahrt auf lange Sicht zum Erfolg führen könnte. Die Space-Shuttles der US-Weltraumbehörde NASA sollen in diesem Jahr eingemottet werden. Dann steht den Amerikanern kein eigenes Weltraumvehikel für Astronauten mehr zu Verfügung. Die «Falcon 9» soll daher im Auftrag der NASA als Trägerrakete für eine ebenfalls von SpaceX entwickelte Raumkapsel namens «Dragon» dienen - sofern alle Tests erfolgreich sind.
Die NASA hofft, dass «Dragon» schon von 2013 an bis zu 6000 Kilogramm an Technik und Proviant zur Internationalen Raumstation ISS befördern kann - oder bis zu sieben Astronauten. US- Präsident Barack Obama hat die NASA von der Entwicklung einer eigenen entsprechenden Rakete abgehalten. Seine Vision ist, dass künftig Privatfirmen mit «Space-Taxis» dafür sorgen, dass Mensch und Material zur ISS gelangen. Das sei billiger und effektiver, meint der Präsident. Der neueste Testflug könnte ihm Recht geben.
Hinter dem Falcon-Projekt steckt der gebürtige Südafrikaner Musk. Er war einer Mitbegründer des weltweiten Internet-Bezahldienstes Paypal. Nach dem Verkauf der Firma investierte der heute 38-Jährige vor acht Jahren angeblich rund 100 Millionen in SpaceX. Die NASA hat laut dem Fernsehsender NBC 278 Millionen Dollar für die Entwicklung von «Falcon 9» dazugeschossen. Die neue Rakete ist eine stärkere Version der «Falcon 1», die es nach drei erfolglosen Anläufen erstmals 2008 ins All schaffte. Sie brachte 2009 ihren ersten Satelliten in die Erdumlaufbahn.
Marco Mierke, dpa/KP
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