09.01.2008

Öko-Energie stieg 2007 auf 9 Prozent

Der Ausbau von Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energieträgern muss aus Branchensicht im Interesse von Klimaschutz und Energieversorgung weiter beschleunigt werden.

 

Öko-Energie stieg 2007 auf 9 Prozent

Berlin (dpa) - Der Ausbau von Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energieträgern muss aus Branchensicht im Interesse von Klimaschutz und Energieversorgung weiter beschleunigt werden. Zwar habe 2007 der Öko-Anteil am deutschen Energieverbrauch auf 9,1 Prozent nach 8 Prozent 2006 und allein beim Stromverbrauch auf 14 Prozent weiter zugelegt, berichtete der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) am Dienstag in Berlin. Die Klimaschutzziele beim Abbau des schädlichen Kohlendioxids (CO2) verlangten jedoch erhebliche Nachbesserungen des Gesetzespaketes der Bundesregierung, forderte BEE-Präsident Johannes Lackmann. Dazu gehöre für den Öko-Strom «mehr Mut» bei der Förderung von Sonnen-, Wind- und Bio-Energie und im Heizbereich die Förderung über eine von den Verbrauchern befristet zu tragende Umlage.

Lackmann forderte die Bundesregierung zudem auf, Pläne der EU-Kommission zu verhindern, europaweit ein Handelssystem für erneuerbare Energien zu installieren. Vielmehr sei die gängige Praxis großer Konzerne, ihren Atom- und Kohlestrom oder Strom aus alten Wasserkraftanlagen in Norwegen mit Hilfe solcher Zertifikate zum Öko- Strom zu erklären, zu verbieten. Über solchen «Etikettenschwindel» war es in den vergangenen Tagen zu heftigen Debatten gekommen. Das Bundesumweltministerium wollte solche Praktiken auf dpa-Anfrage jetzt förmlich nicht bewerten. Es empfahl aber den Verbrauchern, sich vor dem Einkauf von Öko-Strom über die Herkunft zu vergewissern. Sie sollten darauf achten, dass ihr Stromlieferant eine anerkannte Zertifizierung wie «Ökostrom-Label» oder «OK-Power» nachweise, sagte ein Sprecher. Dies sei bei reinen Ökostrom-Anbietern nicht nötig.

Klimaschutzziel der Bundesregierung ist es, bis 2020 einen Anteil von knapp 20 Prozent bei erneuerbaren Energien zu erreichen. Mit dem Anstieg von erst 6,6 Prozent Öko-Anteil im Jahr 2005 auf 9,1 Prozent 2007 trugen Wind-, Sonnenkraft und Co. mit 219,4 Milliarden zur Versorgung bei. Das entspreche mehr als der gesamte Energieverbrauch einzelner Länder wie Portugal, Ungarn oder Norwegen. Der Ausbau des Öko-Anteils allein beim Strom von 11,9 Prozent im Jahr 2006 auf 14,3 Prozent im vergangenen Jahr (Ziel bis 2020: 25 bis 30 Prozent) könne so jährlich den Wegfall eines Kernkraftwerks auffangen, betonte BEE- Geschäftsführer Milan Nitzschke. Das sei bedeutsam für den stufenweisen Atomausstieg, der bis etwa 2023 abgeschlossen sein soll.

Hauptträger des Strom-Wachstums war die Windenergie, während die Wasserkraft stagnierte, berichtete der BEE. Beim Biokraftstoff erhöhte sich der «erneuerbare» Anteil 2007 auf 7 Prozent nach 6,6 Prozent im Vorjahr. Der nur geringe Anstieg sei auf die erhöhte Besteuerung zurückzuführen, betonte Lackmann. Die mittelständischen Unternehmen dieses Zweiges seien weiterhin in ihrer Existenz gefährdet. Der Einsatz von Bioheizenergie, Solarwärme und Erdwärme blieb 2007 konstant, sein Anteil wurde aber - wegen des witterungsbedingt insgesamt niedrigeren Wärmeverbrauchs - von 6,0 auf 6,4 Prozent leicht erhöht, so der BEE.

Die gesamte Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien entspreche einer vermiedenen CO2-Jahresmenge von 115 Millionen Tonnen. Allein der Zuwachs an Ökoenergie von 2006 auf 2007 entspreche den CO2-Emissionen von 5 Millionen Pkw oder einer Großstadt wie Köln.

«Die anstehenden Gesetzesvorhaben müssen neue Impulse setzen», verlangte Lackmann. Der Wärmebereich komme nur voran, wenn ähnlich wie bei der Stromförderung nach dem EEG die Verbraucher befristet auf zehn Jahre eine kleine Umlage beisteuerten. Dies sei erträglich und erspare dem Land teure Gas- und Öl-Importe, betonte Lackmann. Dies wäre auch verlässlicher für die in allen Bereichen verunsicherten Anlagen-Investoren als die geplante Erhöhung von Haushaltsmitteln, um die jährlich neu gerungen werden müsse. Weitere Ziele seien der Netzausbau. Dabei seien die großen Konzerne daran zu hindern, den Netz-Zugang für Ökostromanbieter zu blockieren. EEG-Fördereinbußen wie bei Wind- und Sonnenenergie seien unvertretbar.

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