Öl und Sand trennen
Ionische Flüssigkeiten erlauben möglicherweise eine schonende Gewinnung von Bitumen.
Öl und Sand trennen
Ionische Flüssigkeiten erlauben möglicherweise eine schonende Gewinnung von Bitumen.
Die einfache Trennung zähflüssigen Erdöls oder Bitumens von Ton und Silikaten ist eine Aufgabe, welche auf verschiedenen Wegen große Auswirkungen auf die Umwelt hat. Einerseits würde die Reinigung von ölverseuchten Stränden vereinfacht und andererseits die Gewinnung von Öl aus Ölsandvorkommen umweltfreundlich möglich. Bisher wird dafür eine erhebliche Menge heißen Wassers benötigt, etwa das Vierfache des Ölvolumens an Abwasser produziert und eine erhebliche Menge an Treibhausgasen produziert.
Abb.: Nach dem Vermischen von Ölsand und ionischer Flüssigkeit trennt diese den Sand vom Bitumen. (Bild: P. Painter, Penn State University)
An der Pennsylvania State University ist es Wissenschaftlern gelungen, diese stoffliche Trennung ohne viel Wassereinsatz durchzuführen. Dazu mischten sie Ölsand mit einer ionischen Flüssigkeit – flüssigem Salz. Die Flüssigkeit wäscht alle Kohlenwasserstoffverbindungen vom Sand ab und nach ein paar Sekunden beginnen sich die Stoffe zu trennen. Der Sand setzt sich unten ab und muss noch mit Wasser von der ionischen Flüssigkeit gereinigt werden, und das Öl schwimmt oben auf und kann abgeschöpft werden. Die ionische Flüssigkeit selbst kann nach dem Prozess wieder verwendet werden.
Das „Waschmittel“ ist thermisch relativ stabil, nicht brennbar und kann leicht nach dem Waschvorgang zurückgewonnen werden. Es bleibt zu klären, wie resourcenaufwändig die Produktion in großem Maßstabe ist und wie es mit der Umweltverträglichkeit des Stoffes selbst aussieht.
Konrad Kieling