Olympische Physik in Europa
Das deutsche Schülerteam glänzte bei der 1. Europäischen PhysikOlympiade.
Seilschwingungen, die Bewegung einer beschichteten Scheibe in einem heißen Gas, ein supraleitendes Gitter oder die Eigenschaften einer LED – das waren einige der Aufgaben, welche die Olympioniken vom 20. bis 24. Mai bei der ersten PhysikOlympiade auf europäischer Ebene in Tartu und Tallinn, Estland, zu lösen hatten. Dabei musste in einer theoretischen sowie einer experimentellen Klausur kräftig geknobelt werden, denn anders als bei der Internationalen PhysikOlympiade üblich, waren die Aufgaben relativ offen formuliert und verlangten kreative Lösungsansätze. Insgesamt nahmen 91 Schülerinnen und Schüler aus 20 Nationen an der 1. EuPhO teil.
Für das fünfköpfige deutsche Nationalteam bot der Wettbewerb eine hervorragende Trainingsgelegenheit und die Möglichkeit, schon einmal internationale Wettbewerbsluft zu schnuppern. Die deutschen Schüler haben in vielen Fällen das richtige Gespür für die Lösung bewiesen und wurden dafür belohnt: Je eine goldene Medaille ging an Christian Schmidt vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium in Dresden (Platz 3) und Pascal Reeck von der Wilhelm-Ostwald-Schule in Leipzig (Platz 4). Maurice Zeuner vom Carl-Zeiss-Gymnasium in Jena (Platz 8) und Markus Zetto vom Leibniz-Gymnasium in Rottweil (Platz 15) sicherten sich eine Silbermedaille. Konstantin Schwark vom Carl-Zeiss-Gymnasium in Jena (Platz 28) erhielt eine Bronzemedaille. Maurice Zeuner wurde zudem für das mit Abstand beste Ergebnis bei der experimentellen Klausur mit einem Sonderpreis bedacht.
Die deutsche EuPhO-Delegation nach der Preisverleihung. V.l.n.r.: Pascal Reeck (Gold), Christian Schmidt (Gold), Konstantin Schwark (Bronze), Maurice Zeuner (Silber), Markus Zetto (Silber) und Delegationsleiter Gunnar Friege.
Diese hervorragende Leistung des deutschen Teams lässt für die Internationale PhysikOlympiade (IPhO) hoffen, die Ende Juli Yogyakarta, Indonesien, stattfinden wird. Die IPhO und die PhysikOlympiade in Deutschland motivieren und fördern an Physik besonders interessierte Schülerinnen und Schüler. Der bundesweite Auswahlwettbewerb wird vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder und mit finanzieller Unterstützung durch das BMBF organisiert und durchgeführt.
Mit spannenden Aufgaben, interessanten Ideen bei der Organisation sowie Durchführung des Wettbewerbes und einer kollegialen Atmosphäre ergänzt die Europäische Physikolampiade die internationale Wettbewerbslandschaft in idealer Weise. Daher bleibt zu hoffen, dass sie sich in den kommenden Jahren etablieren wird und möglichst viele junge Menschen für die Beschäftigung mit Physik begeistern kann.
Steffen Petersen / MP