Physikalischer Sachverstand für Europa
Rolf-Dieter Heuer in den wissenschaftlichen Beraterstab der Europäischen Kommission berufen.
Der CERN-Chef Rolf-Dieter Heuer und designierte Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ist einer von sieben führenden Wissenschaftlern, die die Europäische Kommission künftig in Fragen der Forschung beraten. Das gab die EU-Kommission am 10. November bekannt. So überraschend die Abberufung der wissenschaftlichen Chefberaterin Anne Glover Ende vergangenen Jahres für viele kam, so eröffnete diese Entscheidung doch die Gelegenheit, die wissenschaftliche Beratung der EU-Kommission auf eine neue und breitere Basis zu stellen. Die nun berufenen drei Frauen und vier Männer kommen aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen.
Abb.: Rolf-Dieter Heuer. (Bild: CERN)
Unter dem Namen Scientific Advisory Mechanism (Wissenschaftlicher Beratungsmechanismus, SAM) ordnet die Europäische Kommission ihre Wissenschaftsberatung neu. Der Scientific Advisory Mechanism besteht aus zwei Pfeilern: Einer davon ist der siebenköpfige Beraterstab aus unabhängigen und wissenschaftlich hoch angesehenen Expertinnen und Experten. Darüber hinaus soll ein sechs Millionen Euro schweres Förderpaket für europäische Netzwerke von Akademien und lernenden Gesellschaften im Rahmen des EU-Förderprogramms Horizon 2020 für Forschung und Innovation ausgeschrieben werden. Beide Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Kommission bestmögliche Beratung erhält.
Rolf-Dieter Heuer (Jahrgang 1948) ist seit Januar 2009 Generaldirektor des Europäischen Teilchenbeschleunigerzentrums CERN bei Genf. Seine Amtszeit endet dort im Dezember 2015. Im November 2014 wählte der Vorstandsrat der DPG den Teilchenphysiker einstimmig zum nächsten Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Die DPG ist mit über 62.000 Mitgliedern die größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Im April 2016 übernimmt Heuer die Präsidentschaft von Edward G. Krubasik, der dann planmäßig die Vizepräsidentschaft übernimmt.
DPG / RK