04.10.2006

Porträt: John C. Mather

"Ich kann nicht behaupten, dass ich völlig überrascht bin", sagte der diesjährige Physik-Nobelpreisträger John C. Mather.

New York (dpa) - Der amerikanische Astrophysiker John C. Mather ist sich der Bedeutung seiner Forschung bewusst. «Ich kann nicht behaupten, dass ich völlig überrascht bin», sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz wenige Stunden nach Erhalt der Nachricht aus Stockholm, dass er und sein Kollege George F. Smoot den diesjährigen Physik-Nobelpreis erhalten. Wissenschaftler aus aller Welt hätten schon mehrfach geäußert, dass die gemeinsame Arbeit zum Echo des Urknalls den Nobelpreis verdiene.

Für die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften war Mather die Triebkraft für die Auswertung der Messdaten des Satelliten «Cosmic Background Explorer» (COBE). Der heute 60-Jährige brillierte bereits als Physik-Student am kleinen Swarthmore College in Pennsylvania. Bevor er seine Karriere am Goddard Institut for Space Studies der Weltraumbehörde NASA begann, promovierte er an der Universität von Kalifornien in Berkeley.

«Mather ist ein sehr guter Team- und Projektleiter», sagt Günther Hasinger, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München. «Als er mit dem Gruber-Preis für Kosmologie ausgezeichnet wurde, hat er diesen ausdrücklich für das ganze "COBE"-Team angenommen. Er ist hilfreich und sehr freundlich.» Mather sei hoch gewachsen - «ein Strich in der Landschaft» - und sehr zurückhaltend.

Von Mather stammten die ersten Ideen und Vorschläge für das «COBE»-Projekt vor mehr als 30 Jahren. Auch nach dem Start des Satelliten 1989 behielt er die Fäden in der Hand. Ende 1995 wurde er als wissenschaftlicher Leiter aller Studien mit dem James Webb Space Telescope (JWST) eingesetzt. Dieses Infrarot-«Fernrohr» wird eines Tages das größte Teleskop im Weltraum sein und weit über die Entfernungen des Hubble-Teleskops hinausreichen.

Für seine Verdienste wurde Mather bereits mit hohen Ehren ausgezeichnet, darunter dem NASA-Preis für Außergewöhnliche Wissenschaftliche Errungenschaften, dem Preis der Astronomical Society und des American Institute of Physics. Zu der jüngsten Anerkennung sagte Mather: «Wir werden das feiern, aber wir wissen noch nicht wie.»

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