Prozessoptimierung mit Neutronen
Herstellung von Keramik-Varistoren mit Neutronen-Bildgebung verbessert.
In einer Zusammenarbeit haben Forscher des Paul Scherrer Instituts PSI gemeinsam mit Ingenieuren des Technologieunternehmens ABB sowie Wissenschaftlern des ABB-
Abb.: Eine Charge der Keramik-Varistoren, die zur Neutronen-
Für ihre Untersuchungen der Keramikbauteile setzten die Forscher auf eine besondere Art der Qualitätskontrolle: Sie nutzten die Bildgebung mittels Neutronen, welche weltweit nur an wenigen Forschungsinstituten verfügbar ist. Am PSI ist die Bildgebungsmethode solide etabliert und erlaubt einen besonderen, zerstörungsfreien Blick ins Innere von Materialien und Bauteilen. Im Falle der Keramiken nutzten die Forscher die Neutronen-
Bei den in Wettingen hergestellten Keramikbauteilen handelt es sich um sogenannte Varistoren: spannungsabhängige elektrische Widerstände, die im Mittel- und Hochspannungsbereich eingesetzt werden, also beispielsweise in den Übertragungsleitungen von Kraftwerken zu Verteilanlagen. Dort schützen sie die Leitung vor Überspannungen wie etwa bei Blitzeinschlag. Die in Wettingen hergestellten zylinderförmigen Varistoren haben ungefähr die Größe von Eishockey-
Die dreimonatige Machbarkeitsstudie wurde vom Hightech Zentrum Aargau im Rahmen der Innovationsförderung für Aargauer Unternehmungen mit 20.000 Schweizer Franken gefördert. „Für das Projekt haben sich das PSI, die ABB und das Hightech Zentrum zusammengefunden. Damit können wir wirklich mal die ‚Power of Aargau‘ zeigen“, freut sich Grünzweig.
Die Neutronenbildgebung am PSI erwies sich als vorteilhaftes Untersuchungsverfahren, weil Neutronen besonders von den Atomen des Wasserstoffs von ihrer geraden Bahn abgelenkt werden – sodass sich Wasserstoff als Kontrast im Neutronenbild zeigt. Die Keramik-
Das Erhitzen der Keramikbauteile brennt diesen Binder aus. „Unsere Neutronenbilder konnten sichtbar machen, wie gut und wie gleichmäßig das Ausbrennen des Binders funktioniert“, sagt David Mannes, der zusammen mit Grünzweig am PSI forscht. „Weil wir Varistoren aus verschiedenen Versuchsreihen angeschaut haben, die bei unterschiedlich voll beladenem Ofen ausgebrannt worden waren, konnten wir eindeutig sagen, ab welcher Beladungsdichte im Ofen die Qualität der Varistoren leidet – und bis zu welcher noch nicht.“ Und Michael Hagemeister, Gruppenleiter Forschung und Entwicklung für Metalloxid-
PSI / DE