Punktsieg in zweiter Runde
Wendelstein 7-X zeigt Rekordergebnisse nach schrittweisem Ausbau.
Die von Juli bis November an der Fusionsanlage Wendelstein 7-X im Max-
Abb.: Das Rekordplasma mit einem Energieinhalt von über einem Megajoule (Bild: IPP, Wigner RCP)
Im Verlauf der schrittweisen Aufrüstung von Wendelstein 7-X wurde das Plasmagefäß seit September letzten Jahres mit einer Innenverkleidung ausgestattet. Kacheln aus Graphit schützen seither die Gefäßwände. Hinzu kam der Divertor, mit dem sich Reinheit und Dichte des Plasmas regeln lassen. In zehn breiten Streifen an der Wand des Plasmagefäßes folgen die Divertor-
Ab Juli 2018 wurden die Experimente wieder aufgenommen. Hatte der Divertor bereits zuvor seine gute Wirkung gezeigt, so konnten die Plasmawerte mit der aufgestockten Plasmaheizung und gereinigten Gefäßwänden jetzt deutlich gesteigert werden. Die neu installierte Neutralteilchen-
Stellarator-
Diese erfreulichen Resultate brachten dem Projekt große Aufmerksamkeit auf den diesjährigen internationalen Konferenzen. Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek ließ es sich nicht nehmen, die Ergebnisse zu kommentieren: „Glückwunsch an das Team des Wendelstein 7-X zu dem neuen Weltrekord. Der Weg ist richtig – so konnten wichtige Erkenntnisse für den künftigen Einsatz von Fusionskraftwerken gewonnen werden. Fusionsenergie könnte neben den erneuerbaren Energien die Energiequelle der Zukunft sein. Die Forscher in Greifswald haben mit ihrer Arbeit dazu einen wichtigen Schritt getan. Ich wünsche dem Team viel Erfolg auch bei seinen weiteren Arbeiten.“
Mitte Oktober liefen die letzten Experimente; inzwischen hat die nächste Ausbaurunde an Wendelstein 7-X begonnen. Um die Heizenergie weiter steigern zu können, ohne die Gefäßwand zu überlasten, werden in den kommenden zwei Jahren die jetzigen Graphitplatten des Divertors durch wassergekühlte Elemente aus kohlenstofffaserverstärktem Kohlenstoff ersetzt. So ausgerüstet, wird man sich schrittweise an dreißig Minuten andauernde Plasmen heranarbeiten. Dann lässt sich überprüfen, ob Wendelstein 7-X seine Optimierungsziele auch im Dauerbetrieb – dem wesentlichen Plus der Stellaratoren – erfüllen kann.
IPP / DE