Quantenrepeater für die Langstrecke
Halbleiterquantenpunkte mit Quanten-Frequenzkonverter kombiniert.
Ein Quantennetzwerk basiert auf der Übertragung einzelner Photonen, die als „mobile“ Quantenbits dienen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Lichtteilchen beim Empfänger ankommt, sinkt grundsätzlich mit steigender Glasfaserstrecke. Um Daten über Distanzen von wenigstens zehn bis hundert Kilometern austauschen zu können, müssen die Lichtteilchen deshalb eine bestimmte Wellenlänge besitzen. Doch selbst dann sind für ein kontinentales Netzwerk Stationen nötig, in denen das Signal wiederholt beziehungsweise aufbereitet wird. Diese Quantenrepeater unterscheiden sich allerdings grundlegend von Signalverstärkern der klassischen Kommunikationstechnik.
Abb.: Emission einzelner Lichtteilchen von räumlich getrennten Quantenpunkten. Die Lichtteilchen werden mit Hilfe von Kristallen und starkem Laserlicht in ihrer Wellenlänge verändert. (Bild: U. Stuttgart / Kolatschek)
Quantenrepeater müssen die Teilstrecken mithilfe von Quanteneffekten überbrücken. Sie basieren auf der Interferenz einzelner Lichtteilchen, die von räumlich voneinander entfernten, unabhängigen Emittern ausgesendet werden. „In unserem Fall verwenden wir Halbleiternanostrukturen als Emitter der Lichtteilchen. Sie haben den Vorteil, dass sie mit rekordverdächtiger Rate Photonen aussenden“, erklärt Jonas Weber, der im Projekt für die Erzeugung und Interferenz der Photonen zuständig war. „Das ist wichtig für eine schnelle Datenübertragung“, so der Doktorand am Institut für Halbleiteroptik und funktionelle Grenzflächen (IHFG) der Universität Stuttgart.
Die gängigen Nanostrukturen, auch Quantenpunkte genannt, senden jedoch meist Lichtteilchen aus, deren Wellenlänge nicht auf die Übertragung mit Glasfasern angepasst ist. Um die vielen Vorzüge von Quantenpunkten dennoch nutzbar zu machen, wurden von der Arbeitsgruppe Quantenoptik um Christoph Becher der Universität des Saarlandes zwei unabhängige Quanten-
Die Physiker konnten nun zeigen, dass man trotz der nötigen Manipulation den elementaren Quanteneffekt noch beobachten kann. So wurden die einzelnen Lichtteilchen durch eine Zwei-
„Dieses sehr komplexe Experiment konnte nur aufgrund der langjährigen Kollaboration der Universitäten Stuttgart und des Saarlandes und nur in sehr guter Teamarbeit erfolgreich sein. Es zeigt, dass Halbleiterquantenpunkte in Kombination mit Quantenfrequenzkonversion eine veritable Plattform für Quantenrepeater darstellen.“, so der Leiter des IHFG, Peter Michler.
U. Stuttgart / DE