Radioisotope für den Markt
Eine ausgegründete Firma des Forschungszentrums Karlsruhe entwickelt und produziert radioaktive Marker für Medizin und Technik.
Eine ausgegründete Firma des Forschungszentrums Karlsruhe entwickelt und produziert radioaktive Marker für Medizin und Technik.
Karlsruhe - Vier Mitarbeiter des Forschungszentrums Karlsruhe haben eine Firma gegründet: Die ZAG Zyklotron AG hat als Geschäftsziel die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von radioaktiv markierten Produkten für medizinische und technische Diagnosen. Grundlage der Ausgründung sind Entwicklungen des ehemaligen Zyklotron-Labors des Forschungszentrums Karlsruhe.
Das Kompaktzyklotron des Forschungszentrums Karlsruhe wird in Zukunft von der ZAG Zyklotron AG betrieben. Frühere Mitarbeiter des Forschungszentrums haben diese Firma gegründet. (Quelle: FZK)
Zahlreiche Untersuchungen in Medizin und Technik lassen sich nur mit Hilfe radioaktiv markierter Produkte durchführen. So werden Stoffwechselvorgänge im Menschen und das Verschleißverhalten von Maschinen "in vivo" verfolgbar. In beiden Fällen macht man sich zu Nutze, dass schon geringste Spuren von Radioaktivität mit extremer Empfindlichkeit gemessen werden können.
Im Bereich Nuklearmedizin sind die wichtigsten Produkte der neuen Firma Jod-123 und mit radioaktivem Fluor-18 markierte Glukose (FDG). Mit Jod-123 werden Funktionsstörungen an Schilddrüse, Niere, Leber und dem Herzen durchgeführt. FDG wird hauptsächlich zur Diagnose von Stoffwechselstörungen eingesetzt. Mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie können damit auch kleinste Metastasen erkannt werden. Aufgrund ihrer Kurzlebigkeit und der Art der Strahlung wird mit diesen Radioisotopen die Strahlenbelastung bei der Diagnostik minimiert.
Die zweite Entwicklung, die von der ZAG Zyklotron AG vermarktet wird, ist die Radionuklid-Technik im Maschinenbau: Mittels des Zyklotrons wird an der Oberfläche eines kritischen Maschinenteils eine geeignete radioaktive Markierung erzeugt. Nach Einbau in die Testmaschinen (meist sind dies Motoren) kann der Verschleiß des Bauteils mit höchster Präzision und kontinuierlich während des Betriebs verfolgt werden. Die Messung der Veränderung der Strahlungsintensität erfolgt mit hoher Genauigkeit; die notwendigen Aktivitätsmengen können deshalb sehr klein gehalten werden.
Darüber hinaus wird die ZAG Zyklotron AG Beratungsleistungen zur Radionuklidtechnologie und technologische Unterstützung beim Aufbau entsprechender Anlagen anbieten.
Quelle: idw
Weitere Infos:
- Forschungszentrum Karlsruhe:
http://www.fzk.de