22.05.2009

Riesiges Sonnen-Observatorium wird ins All geschickt

Getragen von einem heliumgefüllten Ballon mit 130 Metern Durchmesser wird das Observatorium in eine Höhe von 37 Kilometern aufsteigen und von dort in die Sonne spähen



Katlenburg-Lindau (dpa) - Ein solch großes Sonnenobservatorium wurde zuvor noch nie ins All geschickt: «Sunrise», zwei Tonnen schwer, soll Anfang Juni 2009 von der Weltraumbasis «Esrange» im nordschwedischen Kiruna zu einer fünftägigen Reise um den Nordpol starten. Geleitet wird die internationale Mission von Forschern des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau. Sechs Jahre hat es gedauert, die Mission vorzubereiten.

Getragen von einem heliumgefüllten Ballon mit 130 Metern Durchmesser wird das Observatorium in eine Höhe von 37 Kilometern aufsteigen und von dort in die Sonne spähen. Da «Sunrise» in dieser Höhe rund 95 Prozent der für die Sehschärfe des Teleskops störenden Erdatmosphäre hinter sich gelassen hat, erhoffen sich die Forscher Bilder von bisher unerreichter Präzision.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass «Sunrise» die Oberfläche der Sonne und die Verteilung der Magnetfelder mit einer Auflösung von bis zu 35 Kilometern sichtbar machen wird. Dies sei so, als könnte man aus etwa 100 Kilometern Entfernung eine Euro-Münze erkennen, sagte MPS-Sprecherin Birgit Krummheuer.

Nach dem Aufstieg soll das fliegende Observatorium von den Polarwinden erfasst und über den Nordatlantik, Grönland und Kanada westwärts um den Nordpol getragen werden. Im Norden Kanadas soll «Sunrise» dann an einem Fallschirm sanft landen. Da der Flug um die Zeit der Sommersonnenwende stattfindet, kann das Observatorium die Sonne während des gesamten Fluges ununterbrochen beobachten.


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