Rudolf-Jaeckel-Preis für Wolf-Dieter Schneider
Schweizer Professor von Deutscher Vakuumgesellschaft ausgezeichnet.
Der Rudolf-Jaeckel-Preis der Deutschen Vakuumgesellschaft (DVG) geht in diesem Jahr an Professor Dr. Wolf-Dieter Schneider von der Ecole Polytechnique Féderale in Lausanne (Schweiz). Damit werden dessen bahnbrechende Arbeiten aus dem Bereich der Oberflächenphysik und -chemie zur Aufklärung von Transporteigenschaften und elektronischen Strukturen nanoskaliger Systeme mittels Photoemission und Rastertunneltechniken gewürdigt.
Abb.: Der Jaeckel-Preisträger Wolf-Dieter Schneider. (Bild: DVG)
Professor Schneider ist 1944 in Trondheim (Norwegen) geboren und studierte an der Universität Bonn Physik, wo er nach der Rückkehr von einem Stipendiatenaufenthalt bei Prof. Kai Siegbahn in Uppsala 1975 mit einer Arbeit aus der Kernphysik promovierte. Nach der Habilitation im Jahre 1982 wechselte er als Senior Scientist an die Universität Neuchâtel (Schweiz). 1989 folgte Wolf-Dieter Schneider einem Ruf an die Universität Lausanne und 2003 an die Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne. Beiden Universitäten gehört er heute als Honorarprofessor an.
In Neuchâtel begann Schneider bei Professor Y. Baer mit seinen Arbeiten zur hochauflösenden Photoemission, die u.a. zur Entdeckung der Kondo- Resonanz in Schwer-Fermionenverbindungen von Cer führten. An den beiden Lausanner Universitäten wandte er sich dann mit seinen Arbeitsgruppen dem Studium von Oberflächenphänomenen im nanoskaligen Bereich zu. An herausragenden Ergebnissen aus dieser Zeit sind die mittels der Scanning Tunneling Microscopy induzierte Lichtemission und die lokale Phosphoreszenz und Fluoreszenz aus adsorbierten C60-Molekülen zu nennen. Mit seiner Gruppe trug Schneider entscheidend zum Verständnis der CO-Oxidation auf atomarer Skala bei und leistete Pionierarbeit zur Aufklärung der elektronischen Struktur von oxidischen Isolatoren im Monolagenbereich. Von grundlegender Bedeutung für die Nanoelektronik sind seine Erkenntnisse zum quantisierten Verhalten von Elektronen in Nanostrukturen.
Professor Schneider ist auch heute noch in Kooperation mit dem Fritz Haber-Institut in Berlin mit Untersuchungen der strukturellen, elektronischen, magnetischen und optischen Eigenschaften von Nanostrukturen auf Oberflächen befasst. Der Deutschen Vakuumgesellschaft ist er seit seiner Zeit als Vorsitzender des gemeinsamen DVG/DPG-Ausschusses Oberflächenphysik verbunden. Mit ihm reiht sich ein weiterer international renommierter Oberflächenphysiker in die Liste der Rudolf Jaeckel-Preisträger ein.
Die Preisverleihung erfolgt auf dem 8th Symposium on Vacuum based Science and Technology SVST 8 vom 29. September bis 2. Oktober 2014 in Kaiserslautern.
DVG / Hans Oechsner / LK